Der G-Wert, auch Gesamtenergiedurchlassgrad genannt, gibt an, wie viel Sonnenenergie durch eine Verglasung in den Innenraum gelangt. Er setzt sich aus der direkten Sonnenstrahlung und der Wärmeabgabe der erhitzten Glasscheibe nach innen zusammen. Damit ist der G-Wert ein zentraler Kennwert im Fensterbau, da er bestimmt, wie stark Räume durch Sonneneinstrahlung erwärmt werden und welchen Beitrag Glasflächen zur Energieeffizienz eines Gebäudes leisten.
Zusammensetzung des G-Werts
Der G-Wert beschreibt nicht nur die direkt durchgelassene Strahlung, sondern auch die sogenannte sekundäre Wärmeabgabe.
Das bedeutet, dass sich die Glasscheibe bei Sonneneinstrahlung erwärmt und einen Teil dieser Energie durch Abstrahlung und Konvektion in den Raum abgibt.
So setzt sich der Gesamtenergiedurchlassgrad aus zwei Komponenten zusammen, die zusammen den solaren Energieeintrag bestimmen.
Klares Einfachglas erreicht einen G-Wert von etwa 0,85, das heißt 85 Prozent der auftreffenden Sonnenenergie gelangen ins Rauminnere. Moderne Wärmeschutzverglasungen, zum Beispiel mit zwei oder drei Scheiben, liegen meist bei Werten um 0,55 bis 0,60. Dadurch gelangt weniger Wärme nach innen, was im Sommer ein Überhitzen der Räume reduziert. Gleichzeitig bleibt genügend solare Energie erhalten, um in der kalten Jahreszeit von passiven Wärmegewinnen zu profitieren.
Einfluss auf Wohnkomfort und Energiebedarf
Ein hoher G-Wert kann im Winter helfen, Heizkosten zu senken, da Sonnenenergie kostenlos als Wärmequelle genutzt wird. Im Sommer führt derselbe Effekt jedoch schnell zu einem unangenehmen Temperaturanstieg im Gebäude. Deshalb wird der G-Wert immer im Zusammenspiel mit der Ausrichtung der Fensterflächen und dem vorhandenen Sonnenschutz bewertet. Mit Rollläden, Raffstores oder speziellen Sonnenschutzverglasungen kann der Energieeintrag gezielt reguliert werden.
Normen und Anforderungen
Der G-Wert wird nach der europäischen Norm DIN EN 410 bestimmt und in den technischen Datenblättern von Verglasungen angegeben. Für Neubauten und Sanierungen gibt es rechtliche Vorgaben, etwa im Gebäudeenergiegesetz, das bestimmte Grenzwerte für Fenster und Glasfassaden festlegt. Du kannst dich dadurch besser orientieren und passende Lösungen auswählen, die sowohl den energetischen Anforderungen als auch dem gewünschten Wohnkomfort entsprechen.
Bedeutung für die Auswahl von Verglasungen
Bei der Wahl eines Fensters sollte der G-Wert immer in Verbindung mit dem U-Wert betrachtet werden. Während der U-Wert den Wärmeverlust nach außen beschreibt, zeigt der G-Wert den möglichen Wärmegewinn durch Sonneneinstrahlung. Erst die Kombination beider Kennwerte ergibt ein vollständiges Bild über die energetische Leistungsfähigkeit einer Verglasung. So lässt sich sicherstellen, dass ein Fenster nicht nur gute Dämmwerte bietet, sondern auch optimal zur jeweiligen Gebäudesituation passt.
Der Dreh-Kipp-Beschlag ist eine zentrale Beschlagtechnik im modernen Fensterbau. Er ermöglicht zwei unterschiedliche Öffnungsarten innerhalb eines einzigen Fensters.