Floatglas ist die Grundlage nahezu aller modernen Fensterscheiben. Es zeichnet sich durch seine glatte Oberfläche, hohe Transparenz und vielseitige Verarbeitbarkeit aus. Durch ein spezielles Herstellungsverfahren entsteht ein besonders ebenes Glas, das anschließend zu Isolierglas, Sicherheitsglas oder beschichteten Spezialgläsern weiterverarbeitet werden kann. Damit bildet Floatglas die Basis für die meisten Verglasungen im Bauwesen.
Herstellung von Floatglas
Das Floatglasverfahren wurde in den 1950er-Jahren entwickelt und hat die Glasproduktion revolutioniert. Dabei wird geschmolzene Glasmasse kontinuierlich auf ein Bad aus flüssigem Zinn geleitet. Da Glas leichter ist als Zinn, schwimmt es auf und verteilt sich gleichmäßig. Auf diese Weise entsteht eine perfekt plane Oberfläche ohne Wellen oder Unebenheiten. Nach dem Abkühlen wird das Glas zugeschnitten und kann für die Weiterverarbeitung genutzt werden.
Typisches Floatglas ist transparent, farbneutral und besitzt eine glatte Oberfläche. Die Lichtdurchlässigkeit ist hoch, was es ideal für Fenster, Türen und Fassaden macht. Standardmäßig hat Floatglas jedoch keine besonderen Sicherheits- oder Dämmeigenschaften. Erst durch weitere Bearbeitung wie das Härten, Laminieren oder Beschichten erhält es zusätzliche Funktionen, etwa als Sicherheits- oder Wärmeschutzglas.
Einsatzmöglichkeiten von Floatglas
Floatglas ist vielseitig einsetzbar. Im Bauwesen dient es als Basis für Wärmeschutzfenster, Schallschutzfenster oder Sicherheitsfenster. Auch bei Möbeln, Spiegeln oder Glastüren kommt es zum Einsatz. Im Fensterbau wird es in Kombination mit Abstandhaltern und Dichtungen zu energieeffizientem Isolierglas verarbeitet. Durch seine hohe Qualität und gleichmäßige Oberfläche eignet es sich zudem hervorragend für Beschichtungen.
Grenzen von einfachem Floatglas
Obwohl Floatglas eine solide Grundlage bietet, ist es in seiner ursprünglichen Form empfindlich gegenüber Schlägen und Temperaturschwankungen. Es zerspringt bei Bruch in scharfkantige Splitter, was Verletzungsgefahr birgt. Deshalb wird es im modernen Bauwesen oft in veredelter Form verwendet, beispielsweise als ESG (Einscheibensicherheitsglas) oder VSG (Verbundsicherheitsglas).
Bedeutung von Floatglas im Fensterbau
Ohne Floatglas wäre die Vielfalt heutiger Fensterlösungen nicht denkbar. Es ermöglicht großflächige, klare Verglasungen und ist die Grundlage für die Entwicklung energieeffizienter und sicherer Fenster. Damit ist Floatglas ein unsichtbarer, aber unverzichtbarer Baustein moderner Architektur, der Funktionalität, Sicherheit und Ästhetik gleichermaßen unterstützt.
Der Dreh-Kipp-Beschlag ist eine zentrale Beschlagtechnik im modernen Fensterbau. Er ermöglicht zwei unterschiedliche Öffnungsarten innerhalb eines einzigen Fensters.