Wintermodus Fenster – Einstellung, Pflege und praktische Tipps für den Winter

Was bedeutet der Wintereinbruch für dein Fenster?

Wenn es draußen kalt und zugig wird, spielt die richtige Einstellung der Fenster eine wichtige Rolle. Viele moderne Kunststoff- und Holzfenster verfügen über eine Funktion, die allgemein als Wintermodus am Fenster bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um eine Anpassung des Anpressdrucks zwischen Rahmen und Flügel. Im Winter sorgt ein festerer Sitz dafür, dass weniger Heizwärme entweicht, während Zugluft und Feuchtigkeit draußen bleiben. Für Hausbesitzende und Mietende bedeutet das nicht nur mehr Komfort, sondern auch spürbare Einsparungen bei den Energiekosten.

Bild Doppelflügeliges Holzfenster mit Sprossen und Stulp in Winterhaus im Gebirge voll mit Schnee

Wintermodus am Fenster - Was bedeutet das?

Fensterdichtungen müssen das ganze Jahr über eine Balance halten: Im Sommer ist es sinnvoll, sie nicht zu stark zu belasten, damit Luftfeuchtigkeit entweichen kann und die Gummis geschont werden. Im Winter dagegen soll das Fenster möglichst dicht schließen, um Wärmeverluste zu minimieren.

Hier kommt der Anpressdruck ins Spiel. Dieser wird über kleine Zapfen (meist Exzenter- oder Rollzapfen genannt) am Fensterflügel eingestellt. Werden diese in Richtung Rahmen gedreht, erhöht sich der Druck der Dichtungen – das ist der Wintermodus. Dreht man sie in die entgegengesetzte Richtung, reduziert sich der Druck – das ist der Sommermodus.

Ein gut eingestellter Wintermodus sorgt dafür, dass:

  • kalte Zugluft nicht in den Raum gelangt,
  • die Heizwärme im Inneren bleibt,
  • Kondenswasserbildung reduziert wird,
  • die Schimmelgefahr an den Fensterlaibungen sinkt.

Liste der benötigten Werkzeuge

  • Inbusschlüssel
  • Schraubendreher
  • Zange
  • Taschenlampe
  • Papierblatt

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Fenster auf Wintermodus einstellen

Schritt 1 - Vorbereitung

Bevor du mit der Einstellung beginnst, solltest du die nötigen Werkzeuge bereitlegen. In den meisten Fällen brauchst du einen Inbusschlüssel, manchmal auch einen Schraubendreher oder eine kleine Flachzange, je nach Fensterbeschlag. Eine Taschenlampe erleichtert dir die Arbeit, wenn die Zapfen schwer zu erkennen sind. Kontrolliere außerdem, ob der Arbeitsbereich frei zugänglich ist, sodass du das Fenster problemlos öffnen und bewegen kannst.

Schritt 2 - Fenster in Kippstellung bringen

Öffne das Fenster in der Kippfunktion. Diese Position ist ideal, weil du nun die umlaufenden Beschlagteile am Flügel leichter sehen und erreichen kannst. Viele Exzenterzapfen befinden sich seitlich oder unten am Flügel, wo sie bei geschlossenem Fenster nicht zugänglich wären. Mit der Kippstellung schaffst du dir ausreichend Platz, ohne den Flügel komplett zu belasten.

Schritt 3 - Exzenterzapfen lokalisieren

Suche nun am Fensterflügel nach den kleinen runden Metallzapfen. Sie sitzen in regelmäßigen Abständen an den Seiten und oft auch oben oder unten. Typisch ist eine Markierung oder Einkerbung – zum Beispiel ein Strich oder Punkt – die dir anzeigt, wie der Zapfen aktuell eingestellt ist. Wenn diese Markierung vom Flügel weg zeigt, befindet sich das Fenster meist im Sommermodus. Zeigt sie in Richtung Rahmen, ist der Wintermodus aktiv.

Schritt 4 - Zapfen drehen

Setze das passende Werkzeug an den Zapfen an und drehe ihn vorsichtig in Richtung Rahmen. Dadurch erhöhst du den Anpressdruck der Dichtung. Wichtig ist, dass du alle Zapfen gleichmäßig einstellst, sonst kann der Fensterflügel schief sitzen und ungleichmäßig schließen. Wenn du mehrere Fenster einstellst, empfiehlt es sich, in einer systematischen Reihenfolge vorzugehen – zum Beispiel von oben nach unten. Drehe den Zapfen nie mit Gewalt; wenn er sich schwer bewegt, überprüfe zunächst, ob er für eine Einstellung vorgesehen ist.

Schritt 5 - Papier-Test durchführen

Schließe das Fenster nach der Einstellung und führe den sogenannten Papier-Test durch. Klemme dazu ein normales Blatt Papier zwischen Flügel und Rahmen und schließe das Fenster. Lässt sich das Papier leicht herausziehen, ist der Anpressdruck noch zu schwach eingestellt. Wenn es sich nur mit deutlichem Widerstand bewegen lässt, ist der Wintermodus aktiv. Wiederhole diesen Test an mehreren Stellen, um sicherzugehen, dass das Fenster rundum gleichmäßig schließt.

Schritt 6 - Feinanpassung

Gehe die Einstellung Schritt für Schritt an allen Zapfen durch. Besonders bei größeren Fenstern oder Balkontüren ist es entscheidend, dass der Druck gleichmäßig verteilt wird. Prüfe, ob sich der Fenstergriff noch leichtgängig bewegen lässt – ein zu hoher Anpressdruck macht den Griff schwerfälliger und kann langfristig die Beschläge belasten. Sobald du ein gleichmäßiges Schließen und einen guten Widerstand beim Papier-Test erreicht hast, ist der Wintermodus erfolgreich eingestellt.

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Vor- und Nachteile des Wintermodus für Fenster

Vorteile

  • Spürbare Einsparung von Heizenergie
  • Mehr Wohnkomfort durch weniger Zugluft
  • Schutz der Bausubstanz vor Kondenswasser und Schimmel
  • Einfache Einstellung ohne Fachwissen möglich

Nachteile

  • Höherer Druck auf den Dichtungen kann diese schneller altern lassen
  • Dauerhafter Betrieb im Wintermodus kann die Lebensdauer der Beschläge verringern
  • Zu fester Sitz kann dazu führen, dass sich Fenster schwerer öffnen und schließen lassen

Pflege und Kontrolle der Dichtungen – entscheidend für die Wirkung des Wintermodus am Fenster

Die Einstellung auf Wintermodus funktioniert nur dann zuverlässig, wenn auch die Fensterdichtungen in gutem Zustand sind. Schließlich sind sie die zentrale Barriere zwischen warmer Innenluft und kalter Außenluft. Wenn die Gummis spröde, rissig oder verhärtet sind, kann selbst der festeste Anpressdruck keine ausreichende Abdichtung mehr gewährleisten. Deshalb solltest du deine Dichtungen regelmäßig kontrollieren und pflegen.

Ein erster Test ist die Prüfung der Elastizität. Drücke mit dem Finger leicht auf die Gummidichtung. Sie sollte sanft nachgeben und sofort wieder in ihre ursprüngliche Form zurückspringen. Bleibt eine sichtbare Vertiefung zurück, ist das Material bereits gealtert.

Auch der optische Zustand liefert wichtige Hinweise: Risse, Verfärbungen oder kleine poröse Stellen deuten auf Verschleiß hin. In diesem Fall verlieren die Dichtungen zunehmend ihre Schutzfunktion.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist die richtige Pflege entscheidend. Reibe die Dichtungen mindestens ein- bis zweimal im Jahr mit einem Silikonstift oder einem speziellen Gummipflegemittel ein. Das macht sie geschmeidig, verhindert das Austrocknen und schützt vor Frostschäden. Besonders nach heißen Sommermonaten und vor Beginn der Heizperiode lohnt sich eine Pflegeeinheit.

Sind die Dichtungen jedoch schon stark beschädigt, bleibt nur der Austausch. Neue Gummidichtungen lassen sich bei den meisten Fenstern relativ einfach einsetzen und sorgen dafür, dass das Fenster wieder zuverlässig abdichtet.

Häufige Fehler bei der Einstellung des Wintermodus am Fenster

Viele Probleme entstehen nicht durch die Technik selbst, sondern durch kleine Anwenderfehler. Diese solltest du unbedingt vermeiden:

  • Nur einzelne Zapfen verstellen: Wenn nicht alle Zapfen am Fenster gleichmäßig eingestellt sind, schließt der Flügel schief und es entstehen Undichtigkeiten.
  • Zu starker Anpressdruck: Wird der Griff schwerfällig oder das Fenster lässt sich nur mit Kraft schließen, ist der Druck zu hoch. Das belastet Beschläge und Dichtungen unnötig.
  • Dichtungen ungepflegt lassen: Auch bei korrekt eingestelltem Wintermodus verlieren spröde oder rissige Gummis ihre Wirkung. Pflege ist hier genauso wichtig wie die Einstellung selbst.
  • Fenster dauerhaft im Wintermodus belassen: Wer das Fenster das ganze Jahr über im Wintermodus stehen lässt, verkürzt die Lebensdauer der Dichtungen erheblich. Im Sommer sollte der Druck reduziert werden, um Materialschäden zu vermeiden.

Tipps aus der Praxis zum Wintermodus am Fenster

  • Wiederhole die Umstellung zwischen Sommer- und Wintermodus zweimal im Jahr – am besten im Oktober und im April.
  • Notiere dir die ursprüngliche Einstellung oder mache ein Foto, falls du sie zurücksetzen möchtest.
  • Kombiniere den Wintermodus mit weiteren Energiesparmaßnahmen wie Rollläden oder Vorhängen, um den Effekt zu verstärken.
  • Wenn mehrere Fenster schwer schließen oder Beschläge stark abgenutzt wirken, lohnt sich eine fachmännische Wartung.
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