Kellerfenster vor Einbruch schützen – Die besten Tipps vom Profi

Ein einziger ungeschützter Kellerzugang kann der leise Einstieg für ungebetene Gäste sein.

Dieser Artikel zeigt dir, wie du deine Kellerfenster gezielt vor Einbruch schützt – egal, ob sie oberirdisch oder unterirdisch liegen. Du erfährst, welche technischen und baulichen Möglichkeiten es gibt, wie du bestehende Fenster nachrüsten kannst und wann sich ein Austausch lohnt. Außerdem bekommst du wertvolle Tipps zum richtigen Verhalten und einen Überblick über staatliche Förderungen. So bist du bestens vorbereitet, um dein Zuhause dauerhaft einbruchsicher zu machen.

Bild Sehr widerstandsfähiges Sicherheitsglas mit unterschiedlichen Dicke und Sicherheitsfolien

Oberirdische Kellerfenster vor Einbruch schützen: Diese Möglichkeiten gibt es

Kellerfenster sind oft der leichteste Zugang ins Haus – besonders, wenn sie ebenerdig oder halb über der Erde liegen. Einbrecher nutzen diese Schwachstellen gezielt, weil sie meist schlecht gesichert und von außen kaum einsehbar sind. Doch mit einigen gezielten Maßnahmen kannst du auch hier ein hohes Maß an Sicherheit schaffen.

Maßnahme 1 - Bei Neubau: Mehrere kleine Kellerfenster statt einem großen

Die einfachste Lösung, um Kellerfenster vor Einbrüchen zu schützen ist es, die Fenster einfach so schmal zu wählen, dass sich niemand hindurchzwängen kann.
Zudem sind kleinere Fenster oft stabiler und günstiger mit Sicherheitsglas oder Gittern auszustatten. Diese Lösung eignet sich besonders bei Neubauten oder Sanierungen, bei denen du die Fensteröffnungen noch flexibel gestalten kannst.

Maßnahme 2 - Moderne Fensterrahmen & Sicherheitsbeschläge

Ein stabiler Rahmen ist die Basis jedes sicheren Fensters. Moderne Sicherheitsbeschläge sorgen dafür, dass der Flügel fest mit dem Rahmen verbunden bleibt – auch wenn jemand mit Gewalt versucht, ihn aufzuhebeln. Achte auf Pilzkopfverriegelungen, stabile Scharniere und hochwertige Materialien. Aluminium- oder Kunststoffrahmen mit Stahlkern sind besonders widerstandsfähig.

Maßnahme 3 - Fenstergitter

Fenstergitter sind ein klassischer, aber sehr wirksamer Einbruchschutz. Sie bestehen meist aus Stahl und werden fest in die Laibung montiert, sodass sie sich nicht einfach entfernen lassen. Moderne Modelle sind optisch ansprechend und in verschiedenen Designs erhältlich – von schlicht bis dekorativ. Wichtig ist, dass das Gitter fachgerecht befestigt und tief im Mauerwerk verankert wird. Selbst wenn eine Scheibe zerbricht, bleibt das Fenster so unpassierbar.

Maßnahme 4 - Fenstergriffe mit Abschließfunktion

Ein beliebter Trick von Einbrechern ist das Einschlagen der Scheibe, um durch das Loch den Griff zu betätigen. Abschließbare Fenstergriffe verhindern genau das: Selbst wenn die Scheibe beschädigt wird, bleibt das Fenster verschlossen. Dieses einfache, aber effektive Sicherheitsdetail lässt sich auch nachträglich montieren. Denk aber daran, den Schlüssel immer abzuziehen

Maßnahme 5 - Sicherheitsglas

Sicherheitsglas schützt nicht nur vor Verletzungen, sondern auch vor Einbrüchen. Verbundsicherheitsglas (VSG) besteht aus mehreren Glasschichten, die durch eine reißfeste Folie verbunden sind. Wird die Scheibe eingeschlagen, bleiben die Bruchstücke trotzdem an der zähen Folie kleben.

RC2 – der polizeilich empfohlene Sicherheitsstandard für Türen und Fenster

RC2 steht für „Resistance Class 2“ und bezeichnet einen geprüften Einbruchschutzstandard nach DIN EN 1627. Fenster und Türen dieser Klasse halten einem Einbruchsversuch mit einfachem Werkzeug – etwa Schraubendreher, Zange oder Keil – mindestens drei Minuten stand. Das klingt kurz, ist aber entscheidend: In der Praxis geben viele Täter bereits nach zwei Minuten auf. RC2-Elemente verfügen über verstärkte Beschläge, einbruchhemmende Verglasung und stabile Rahmenkonstruktionen. Die Polizei empfiehlt RC2 als Mindeststandard für alle leicht erreichbaren Fenster und Türen. Für besonders gefährdete Bereiche, wie Kellerfenster an abgelegenen Hausseiten, kann RC3 sinnvoll sein.

Unterirdische Kellerfenster vor Einbruch schützen: Diese Möglichkeiten gibt es

Unterirdische Kellerfenster liegen meist in Lichtschächten – und genau dort wittern Einbrecher eine Einladung. Der Zugang ist verdeckt, die Gefahr, entdeckt zu werden, gering. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich aber auch dieser Bereich zuverlässig absichern.

Maßnahme 1 - Rollstangengitter

Rollstangengitter sind flexible, aber stabile Metallkonstruktionen, die in Lichtschächte eingebaut werden. Sie lassen sich nicht ohne Werkzeug entfernen und schützen zuverlässig vor Aufhebeln oder Herausschneiden. Dank der rollenden Stangenkonstruktion kann Regenwasser und Licht trotzdem hindurchgelangen. Hochwertige Modelle bestehen aus rostfreiem Edelstahl und fügen sich optisch unauffällig ein. Sie sind besonders geeignet, wenn du Licht und Luft im Keller erhalten, aber keine Kompromisse bei der Sicherheit eingehen willst.

Maßnahme 2 - Abhebesicherung

Kellerfenster mit Lichtschächten können von außen angehoben werden – ein beliebter Angriffspunkt. Abhebesicherungen verhindern das, indem sie den Fensterrahmen zusätzlich im Mauerwerk verankern. Diese Sicherung kann nachträglich montiert werden und ist besonders effektiv in Kombination mit Sicherheitsbeschlägen. Sie blockiert den Flügelmechanismus, sobald das Fenster geschlossen ist.

Maßnahme 3 - Glasbetonsteine

Eine elegante Alternative zum klassischen Kellerfenster sind Glasbetonsteine. Sie lassen Licht ins Innere, sind aber absolut durchbruchsicher. Da sie fest mit der Wand verbunden sind, gibt es keine Öffnung, die manipuliert werden kann. Gleichzeitig bieten sie eine hervorragende Wärmedämmung. Wer auf Lüftung verzichten kann oder eine mechanische Belüftung nutzt, erhält damit eine nahezu einbruchsichere Lösung.

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Nachrüstung oder Austausch der Kellerfenster?

Ob Nachrüstung oder kompletter Austausch sinnvoll ist, hängt vom Zustand deiner bestehenden Fenster ab. Sind Rahmen und Beschläge noch stabil, können Nachrüstsysteme wie abschließbare Griffe oder Zusatzverriegelungen ausreichen. Bei alten oder verzogenen Fenstern ist ein Austausch jedoch meist die bessere Wahl – nicht nur aus Sicherheits-, sondern auch aus energetischen Gründen. Neue Fenster bieten eine deutlich bessere Dämmung, modernen Schallschutz und erfüllen aktuelle Sicherheitsstandards. Wir beraten dich gern, welche Lösung in deinem Fall die beste ist. In vielen Fällen lassen sich auch Kombinationen aus Nachrüstung und Teilaustausch umsetzen. So erreichst du mit überschaubarem Aufwand ein hohes Maß an Sicherheit.

Fördermöglichkeiten für einbruchsichere Fenster

Der Staat unterstützt Maßnahmen zum Einbruchschutz über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).

Gefördert werden:

  • der Einbau einbruchhemmender Fenster und Türen,
  • Nachrüstsysteme wie Sicherheitsbeschläge, Gitter oder abschließbare Griffe,
  • komplette Sanierungen, wenn sie zugleich der Energieeffizienz dienen.

Die Förderung erfolgt entweder als Zuschuss (Programm 455-E, falls verfügbar) oder über zinsgünstige Kredite. Wichtig ist, dass du den Antrag vor Beginn der Arbeiten stellst und die Montage durch einen Fachbetrieb mit Nachweis erfolgt. Die Zuschüsse können – je nach Maßnahme – bis zu 20 % der Investitionskosten betragen. WIDURO hilft dir gerne, die richtigen Nachweise und Angebote für deinen Antrag zusammenzustellen.

Auch das Verhalten ist wichtig: Die wichtigsten Tipps, um Einbrechern gar nicht erst eine Chance zu bieten

Die Technik allein ist nur die halbe Miete – dein Verhalten spielt beim Einbruchschutz eine ebenso große Rolle. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten kannst du das Risiko deutlich senken.

  • Schließe Kellerfenster und Lichtschächte immer vollständig, auch bei kurzer Abwesenheit.
  • Lass keine Werkzeuge oder Leitern im Außenbereich liegen.
  • Beleuchte Zugänge und Kellertreppen mit Bewegungsmeldern.
  • Sprich mit deinen Nachbarn – aufmerksame Augen sind der beste Schutz.
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