Oberirdische Kellerfenster vor Einbruch schützen: Diese Möglichkeiten gibt es
Kellerfenster sind oft der leichteste Zugang ins Haus – besonders, wenn sie ebenerdig oder halb über der Erde liegen. Einbrecher nutzen diese Schwachstellen gezielt, weil sie meist schlecht gesichert und von außen kaum einsehbar sind. Doch mit einigen gezielten Maßnahmen kannst du auch hier ein hohes Maß an Sicherheit schaffen.
RC2 – der polizeilich empfohlene Sicherheitsstandard für Türen und Fenster
RC2 steht für „Resistance Class 2“ und bezeichnet einen geprüften Einbruchschutzstandard nach DIN EN 1627. Fenster und Türen dieser Klasse halten einem Einbruchsversuch mit einfachem Werkzeug – etwa Schraubendreher, Zange oder Keil – mindestens drei Minuten stand. Das klingt kurz, ist aber entscheidend: In der Praxis geben viele Täter bereits nach zwei Minuten auf. RC2-Elemente verfügen über verstärkte Beschläge, einbruchhemmende Verglasung und stabile Rahmenkonstruktionen. Die Polizei empfiehlt RC2 als Mindeststandard für alle leicht erreichbaren Fenster und Türen. Für besonders gefährdete Bereiche, wie Kellerfenster an abgelegenen Hausseiten, kann RC3 sinnvoll sein.
Unterirdische Kellerfenster vor Einbruch schützen: Diese Möglichkeiten gibt es
Unterirdische Kellerfenster liegen meist in Lichtschächten – und genau dort wittern Einbrecher eine Einladung. Der Zugang ist verdeckt, die Gefahr, entdeckt zu werden, gering. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich aber auch dieser Bereich zuverlässig absichern.
Maßnahme 1 - Rollstangengitter
Rollstangengitter sind flexible, aber stabile Metallkonstruktionen, die in Lichtschächte eingebaut werden. Sie lassen sich nicht ohne Werkzeug entfernen und schützen zuverlässig vor Aufhebeln oder Herausschneiden. Dank der rollenden Stangenkonstruktion kann Regenwasser und Licht trotzdem hindurchgelangen. Hochwertige Modelle bestehen aus rostfreiem Edelstahl und fügen sich optisch unauffällig ein. Sie sind besonders geeignet, wenn du Licht und Luft im Keller erhalten, aber keine Kompromisse bei der Sicherheit eingehen willst.
Maßnahme 2 - Abhebesicherung
Kellerfenster mit Lichtschächten können von außen angehoben werden – ein beliebter Angriffspunkt. Abhebesicherungen verhindern das, indem sie den Fensterrahmen zusätzlich im Mauerwerk verankern. Diese Sicherung kann nachträglich montiert werden und ist besonders effektiv in Kombination mit Sicherheitsbeschlägen. Sie blockiert den Flügelmechanismus, sobald das Fenster geschlossen ist.
Maßnahme 3 - Glasbetonsteine
Eine elegante Alternative zum klassischen Kellerfenster sind Glasbetonsteine. Sie lassen Licht ins Innere, sind aber absolut durchbruchsicher. Da sie fest mit der Wand verbunden sind, gibt es keine Öffnung, die manipuliert werden kann. Gleichzeitig bieten sie eine hervorragende Wärmedämmung. Wer auf Lüftung verzichten kann oder eine mechanische Belüftung nutzt, erhält damit eine nahezu einbruchsichere Lösung.
Nachrüstung oder Austausch der Kellerfenster?
Ob Nachrüstung oder kompletter Austausch sinnvoll ist, hängt vom Zustand deiner bestehenden Fenster ab. Sind Rahmen und Beschläge noch stabil, können Nachrüstsysteme wie abschließbare Griffe oder Zusatzverriegelungen ausreichen. Bei alten oder verzogenen Fenstern ist ein Austausch jedoch meist die bessere Wahl – nicht nur aus Sicherheits-, sondern auch aus energetischen Gründen. Neue Fenster bieten eine deutlich bessere Dämmung, modernen Schallschutz und erfüllen aktuelle Sicherheitsstandards. Wir beraten dich gern, welche Lösung in deinem Fall die beste ist. In vielen Fällen lassen sich auch Kombinationen aus Nachrüstung und Teilaustausch umsetzen. So erreichst du mit überschaubarem Aufwand ein hohes Maß an Sicherheit.
Fördermöglichkeiten für einbruchsichere Fenster
Der Staat unterstützt Maßnahmen zum Einbruchschutz über die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau).
Gefördert werden:
- der Einbau einbruchhemmender Fenster und Türen,
- Nachrüstsysteme wie Sicherheitsbeschläge, Gitter oder abschließbare Griffe,
- komplette Sanierungen, wenn sie zugleich der Energieeffizienz dienen.
Die Förderung erfolgt entweder als Zuschuss (Programm 455-E, falls verfügbar) oder über zinsgünstige Kredite. Wichtig ist, dass du den Antrag vor Beginn der Arbeiten stellst und die Montage durch einen Fachbetrieb mit Nachweis erfolgt. Die Zuschüsse können – je nach Maßnahme – bis zu 20 % der Investitionskosten betragen. WIDURO hilft dir gerne, die richtigen Nachweise und Angebote für deinen Antrag zusammenzustellen.
Auch das Verhalten ist wichtig: Die wichtigsten Tipps, um Einbrechern gar nicht erst eine Chance zu bieten
Die Technik allein ist nur die halbe Miete – dein Verhalten spielt beim Einbruchschutz eine ebenso große Rolle. Mit ein paar einfachen Gewohnheiten kannst du das Risiko deutlich senken.
- Schließe Kellerfenster und Lichtschächte immer vollständig, auch bei kurzer Abwesenheit.
- Lass keine Werkzeuge oder Leitern im Außenbereich liegen.
- Beleuchte Zugänge und Kellertreppen mit Bewegungsmeldern.
- Sprich mit deinen Nachbarn – aufmerksame Augen sind der beste Schutz.