Frischer Anstrich gefällig? So streichst du deine Holzfenster richtig

Aus alt mach neu: Mit dem richtigen Anstrich wird dein Fenster wieder ein Hingucker

In diesem Ratgeber zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du deine Holzfenster richtig streichst – ganz ohne Profi sein zu müssen. Du lernst, worauf es bei der Materialwahl ankommt, wie du richtig vorbereitest und was du beim Streichen unbedingt beachten solltest. Mit diesen Tipps sparst du nicht nur Zeit und Nerven, sondern verlängerst auch die Lebensdauer deiner Fenster deutlich.

Bild Streichen der Holzfenster mit gewünschten Farbe und Lack ist jetzt einfach

Warum du deine Holzfenster regelmäßig streichen solltest

Holzfenster stehen Tag für Tag unter Witterungseinfluss – Sonne, Regen, Frost und Temperaturschwankungen setzen dem Material sichtbar zu. Ein regelmäßiger Anstrich schützt das Holz vor Feuchtigkeit, Rissbildung und Verfärbung und verhindert damit teure Reparaturen oder einen Komplettaustausch. Je nach Lage des Fensters (z. B. Südseite, Wetterseite), Holzart und verwendetem Anstrichsystem solltest du die Fenster alle 3 bis 7 Jahre neu streichen. Auffällige Zeichen für einen nötigen Neuanstrich sind abblätternde Farbe, matte Oberfläche, Risse im Holz oder gräuliche Verfärbungen.

Liste der benötigten Materialien

Holz ist ein natürlicher Werkstoff – schön, aber sensibel. Ohne den richtigen Anstrich wird es schnell von Witterung, UV-Strahlung oder Feuchtigkeit angegriffen. Deshalb ist es wichtig, dass du hochwertige Materialien verwendest, die das Holz nicht nur optisch aufwerten, sondern auch langfristig schützen. Besonders wichtig sind dabei die richtige Grundierung und die passende Lasur oder Farbe.

Folgende Materialien brauchst du:

  • Schleifpapier (Körnung 80–180)
  • Schleifklotz oder Exzenterschleifer
  • Staubpinsel oder Handstaubsauger
  • Abdeckfolie & Malerkrepp
  • Holzgrundierung (je nach Fensterzustand)
  • Holzschutzlasur oder Wetterschutzfarbe (lösemittelbasiert oder wasserbasiert)
  • Flachpinsel (weiche Borsten, verschiedene Breiten)
  • Handschuhe, Atemschutz, Schutzbrille
  • Tuch & milde Seifenlösung zum Reinigen
  • ggf. Spachtelmasse & Spachtel bei beschädigtem Holz
  • Schraubenzieher zum Demontieren der Beschläge

Kleine Materialkunde: Grundierung, Farbe, Lasur

Damit dein Anstrich gut hält und das Holz zuverlässig geschützt ist, solltest du die Materialien bewusst auswählen. Folgende Tipps helfen dabei:

Grundierung

  • Sorgt für Haftung zwischen Holz und Lasur/Farbe
  • Dringt tief ins Holz ein und gleicht Saugunterschiede aus (damit später die Farbe oder Lasur gleichmäßig aufgenommen wird)
  • Beugt Pilz- und Schädlingsbefall vor (je nach Produkt)
  • Tipp: Bei unbehandeltem oder stark beanspruchtem Holz immer verwenden

Lasur

  • Erhält die Holzmaserung sichtbar
  • Erhältlich als Dünnschicht- oder Dickschichtlasur
  • Dünnschichtlasur dringt tiefer ein, blättert nicht ab – ideal für DIY
  • Qualitätsmerkmale: UV-Schutz, Wetterbeständigkeit, leicht zu verarbeiten  

Farbe (Decklack)

  • Deckt das Holz komplett ab, schützt besonders gut vor UV & Feuchtigkeit
  • Ideal bei stark beanspruchten Fenstern oder für farbliche Gestaltung
  • Qualitätsmerkmale: hohe Deckkraft, elastisch, witterungsbeständig

Bei der Wahl der Produkte ist es entscheidend, dass du keine wasserbasierten und lösungsmittelhaltigen Materialien miteinander kombinierst – das kann zu Haftungsproblemen oder Rissen im Anstrich führen. Achte zudem darauf, dass Grundierung und Lasur bzw. Farbe aus dem gleichen System oder vom selben Hersteller stammen, damit sie optimal aufeinander abgestimmt sind. Du brauchst grundsätzlich entweder eine Kombination aus Grundierung und Lasur oder aus Grundierung und Farbe. Halte dich immer an die Herstellerangaben und achte auf Produkte mit klar ausgewiesener Eignung für Außenanwendungen, UV-Schutz und Wetterbeständigkeit. So stellst du sicher, dass dein Anstrich nicht nur gut aussieht, sondern das Holz auch langfristig schützt.

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Holzfenster streichen – Schritt für Schritt

Damit dein Anstrich nicht nur schön, sondern auch langlebig wird, ist eine gründliche Vorbereitung das A und O. In den folgenden Schritten zeigen wir dir genau, was zu tun ist – von der Reinigung bis zur Wiedereinbau.

Schritt 1 - Vorbereitung: Fenster vorbereiten und abbauen

Bevor du loslegst, solltest du die Fensterflügel aushängen, sofern möglich. Entferne alle Beschläge, Griffe und Metallteile – diese kannst du später reinigen oder austauschen. Decke den Boden und umliegende Flächen sorgfältig mit Malerfolie ab. Klebe Glasflächen und Dichtungen mit Kreppband ab, damit sie beim Streichen sauber bleiben. Kontrolliere außerdem das Holz auf Schäden oder Risse.

Schritt 2 - Reinigung des Holzes

Reinige die Holzoberfläche gründlich mit einem leicht feuchten Tuch und milder Seifenlösung. Entferne dabei Staub, Fett und alte Rückstände – denn nur auf sauberem Untergrund haftet die Farbe gut. Verwende bei Bedarf einen Schimmelentferner, wenn du dunkle Verfärbungen entdeckst. Trockne das Fenster nach der Reinigung gut ab und lass es ausreichend auslüften. Erst danach geht es ans Schleifen.

Schritt 3 - Alte Lackschichten abschleifen

Jetzt schleifst du die alte Lack- oder Lasurschicht ab – am besten mit einem Schleifklotz oder einem Exzenterschleifer. Beginne mit grober Körnung (80) und arbeite dich zu feinerem Schleifpapier (120–180) vor. Ziel ist eine glatte, gleichmäßige Oberfläche ohne Risse oder abblätternde Farbe. Achte darauf, immer in Richtung der Holzmaserung zu schleifen. Danach den Staub gründlich mit einem Staubpinsel oder Staubsauger entfernen.

Schritt 4 - Grundieren

Um das abgeschliffene, rohe Holz wieder gegen Witterungen zu schützen, gilt es nun, eine Holzgrundierung aufzutragen. Sie dringt tief ein, gleicht Saugunterschiede aus und verbessert die Haftung der späteren Lasur oder Farbe. Trag die Grundierung mit einem weichen Pinsel gleichmäßig auf und lass sie gut trocknen (Herstellerangaben beachten). Überschüssige Grundierung nach wenigen Minuten mit einem Lappen abwischen. Bei bereits gestrichenen Fenstern in gutem Zustand kannst du diesen Schritt überspringen.

Schritt 5 - Holzfenster streichen – der erste Anstrich

Jetzt kommt die Farbe oder Lasur ins Spiel. Rühre sie gut um und trage sie dann mit einem weichen Pinsel zügig und gleichmäßig auf. Streiche immer in Richtung der Holzmaserung – das sorgt für ein schönes Finish. Lass die Farbe gut trocknen, bevor du eine zweite Schicht aufträgst. Achte auf eine staubfreie Umgebung während der Trocknung.

Schritt 6 - Zweiter Anstrich & Endbearbeitung

Für optimalen Schutz solltest du einen zweiten Anstrich auftragen – besonders bei stark beanspruchten oder wetterexponierten Fenstern. Wiederhole den Streichen-Schleifen-Streichen-Prozess bei Bedarf. Entferne nach dem Trocknen vorsichtig das Kreppband, um saubere Kanten zu erhalten. Jetzt kannst du die Beschläge wieder montieren und den Fensterflügel einsetzen. Fertig!

Holzfenster richtig streichen: Tipps vom Profi

Für ein hervorragendes Ergebnis empfehlen dir unsere Fenster-Profis noch Folgendes:

  • Ideale Streichtemperatur: Zwischen 10 und 25 °C, keine direkte Sonneneinstrahlung
  • Trocknungszeit clever nutzen: Während die Farbe trocknet, kannst du Griffe und Beschläge reinigen
  • Nicht bei Regen oder hoher Luftfeuchtigkeit streichen – das beeinträchtigt die Haftung
  • Immer in Richtung der Holzmaserung arbeiten – für ein gleichmäßiges Ergebnis
  • Regelmäßige Wartung: Alle 2–5 Jahre kontrollieren und ggf. nachstreichen
  • Pinselpflege nicht vergessen: Nach Gebrauch sofort auswaschen oder luftdicht lagern
  • Auf Produktkombinationen achten: Grundierung, Farbe und Lasur sollten kompatibel sein
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