Was hält am besten die Hitze vom Fenster ab?

Die besten Lösungen und Tipps für optimalen Hitzeschutz am Fenster

30 Grad und mehr – und das über Tage hinweg: Auch in Deutschland werden die Sommer spürbar heißer und länger. Große Fensterflächen sorgen zwar für lichtdurchflutete Räume, können sich jedoch schnell zu echten Hitzefallen entwickeln. Um ein angenehmes Raumklima zu bewahren, lohnt es sich, den Sonnenschutz am Fenster gezielt zu optimieren. Wir zeigen dir, welche Lösungen Hitze vom Fenster abhalten – und geben dir nützliche Tipps, wie du dein Wohnklima an heißen Tagen zusätzlich verbessern kannst.

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Hitzeschutz am Fenster – außen wirkt besser als innen

Grundsätzlich gilt: Außenliegender Hitzeschutz ist deutlich effektiver als innenliegender. Treffen Sonnenstrahlen auf das Fensterglas, erhitzt es sich und gibt Wärme in den Innenraum ab. Wird die Sonneneinstrahlung jedoch schon vorher abgefangen, gelangt wesentlich weniger Hitze über das Fenster ins Haus. Außenliegende Systeme wie Rollläden oder Raffstores können so zwischen 75 und 90 % der Wärmeeinstrahlung abhalten, während innenliegende Sonnenschutzlösungen wie Rollos oder Plissees nur etwa 15 bis 20 % erreichen. Wer also die Möglichkeit hat, sollte Sonnenschutzsysteme immer außen am Fenster anbringen.

Welchen Einfluss haben Fenster und Verglasung auf den Hitzeschutz?

Auch das Fenster selbst trägt wesentlich zum Hitzeschutz bei. Wie bei Wänden gilt: Je besser die Dämmung, desto höher der Schutz – gegen Wärme als auch Kälte. Veraltete Fenster und Verglasungen sind dabei ein häufiger Grund für schlecht isolierte Räume. Moderne Mehrkammersysteme mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung sorgen hingegen dafür, dass die Sommerhitze draußen bleibt und im Winter keine Heizwärme verloren geht. Fenstersysteme aus Kunststoff und Holz bieten in der Regel den besten Hitzeschutz, da diese Materialien dank ihrer geringen Wärmeleitfähigkeit hervorragend isolieren. Wer Aluminium oder andere Metalle wählt, sollte sich für ein System mit thermischer Trennung entscheiden, da sonst Wärmebrücken entstehen können.

Bei der Verglasung spielt in puncto Hitzeschutz vor allem der G-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) eine große Rolle: Er beschreibt, wie viel Sonnenenergie durch das Glas ins Rauminnere gelangt. Je niedriger der G-Wert, desto besser der Hitzeschutz. Bei großflächigen, südlich ausgerichteten Fenstern empfiehlt es sich also, schon bei der Planung auf eine Verglasung mit geringem G-Wert zu setzen.

Die besten Lösungen, um Hitze vom Fenster abzuhalten

Variante 1 - Rollladen

Rollläden bieten dank ihrer massiven Bauweise den effektivsten Hitzeschutz und fangen die Sonneneinstrahlung von außen ab, bevor sie das Glas aufheizen kann. Helle Lamellenfarben reflektieren die Sonnenstrahlen besser als dunkle und wirken damit zusätzlich einer Überhitzung entgegen. Wichtig für die Dämmwirkung sind ausgeschäumte Lamellen sowie bei Aufsatzrollläden zusätzlich ein isolierter Rollladenkasten. Ist dieser ungedämmt, kann Hitze eindringen, sich im Kasten stauen und den Raum zusätzlich erwärmen. Wer nachrüsten möchte, kann auf Vorbaurollläden setzen – sie lassen sich mit wenig Aufwand außen am Fenster montieren.

Variante 2 - Raffstore / Außenjalousie

Raffstores kombinieren wirksamen Hitzeschutz mit flexibler Lichtregulierung. Durch die verstellbaren Lamellen lässt sich die Menge an einfallendem Licht präzise steuern, ohne dass der Raum vollständig verdunkelt wird. So bleibt der Ausblick nach draußen erhalten, während direkte Sonneneinstrahlung minimiert wird. Durch ihre funktionale Optik passen Außenjalousien besonders gut zu modernen Fassaden.

Variante 3 - Markise

Markisen sind eine bewährte Hitzeschutzlösung für Fenster, Balkone und Terrassen. Sie beschatten die Fassade und verhindern so, dass Sonnenstrahlen das Fensterglas aufheizen. Neben klassischen Gelenkarmmarkisen gibt es auch Senkrechtmarkisen, die ähnlich wie ein Rollo außen am Fenster verlaufen und so gezielt den Wärmeeintrag verringern. Durch licht- und witterungsbeständige Stoffe bieten sie nicht nur Hitzeschutz, sondern auch UV-Schutz und Blendschutz.

Variante 4 - Sonnenschutzfolie

Sonnenschutzfolie wird dauerhaft außen am Fenster angebracht. Sie besteht aus mehreren Schichten, die teils mit Metall bedampft sind und dadurch Sonnenstrahlen reflektieren. Spiegelfolie kann so bis zu 80 % der Sonnen­energie abhalten, Hitzeschutzfolie ohne Spiegeleffekt immerhin noch bis zu 60 %. Ihre Wirkung ist äußerst effektiv, jedoch mit einigen Nachteilen verbunden: Stark reflektierende Varianten können Nachbarn blenden und den Raum spürbar verdunkeln. Einige Folien verändern zudem die Farbwirkung leicht – ähnlich wie eine Sonnenbrille. Sie eignen sich vor allem für stark überhitzte Räume, zum Beispiel im Dachgeschoss.

Variante 5 - Waben-Plissee (Honeycomb-Plissee)

Waben-Plissees, auch Doppel- oder Honeycomb-Plissees genannt, verfügen über wabenförmige Luftkammern in der Faltenstruktur. Diese wirken wie eine zusätzliche isolierende Luftschicht und verbessern so merklich den Hitzeschutz des Faltrollos. Eine beschichtete Außenseite sorgt dafür, dass Sonnenstrahlen direkt reflektiert statt absorbiert werden. Waben-Plissees sind eine ideale Lösung für Räume, in denen kein außenliegender Sonnenschutz montiert werden kann – etwa in Mietwohnungen oder an Dachfenstern.

Variante 6 - Thermo-Rollo

Thermo-Rollos sind eine innenliegende Sonnenschutzlösung, deren Außenseite mit einer speziellen Aluminiumbeschichtung versehen ist. Sie reflektiert einen Teil der Sonneneinstrahlung und hält so Hitze vom Raum fern. Obwohl sie nicht so effektiv sind wie außenliegende Systeme, tragen Thermo-Rollos merklich zur Reduktion der Raumtemperatur bei – insbesondere, wenn sie passgenau montiert und tagsüber geschlossen werden.

Variante 7 - Sonnenschutzverglasung

Sonnenschutzglas wie Antisol oder SunGuard ist eine hochwertige und dauerhafte Lösung, um Hitze effektiv vom Fenster abzuhalten. Dabei handelt es sich um ein Funktionsglas, das werkseitig mit einer unsichtbaren, hauchdünnen Metallbeschichtung versehen ist. Diese reflektiert einen Großteil der Wärmestrahlung und reduziert so den Energieeintrag im Raum. Je nach Glasaufbau können bis zu 70 % der Sonnenenergie abgehalten werden. Der Vorteil: Die Räume bleiben hell, während die Hitze draußen bleibt. Ein Nachteil von Sonnenschutzgläsern ist, dass durch die konstante Reflektion auch solare Zugewinne im Winter wegfallen, was wiederum die Heizkosten erhöhen kann. Idealerweise solltest du eine Sonnenschutzverglasung bereits während der Bau- oder Sanierungsphase einplanen, um sie perfekt in das energetische Gesamtkonzept deines Zuhauses zu integrieren.

Variante 8 - Kombination von Maßnahmen

Optimal ist die Kombination aus außen- und innenliegendem Sonnenschutz. Außen blockiert die Hitze, innen filtert sie das Licht und sorgt für zusätzlichen Komfort. So bleiben deine Räume angenehm temperiert, auch an heißen Sommertagen.

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Was hält Hitze vom Fenster ab? - Tipps für langfristigen Hitzeschutz

Damit deine Fenster auch über viele Sommer hinweg wirksam vor Hitze schützen, ist es wichtig, regelmäßig für Pflege und Kontrolle zu sorgen. Rollläden, Markisen und Jalousien sollten sauber gehalten werden, damit ihre Mechanik reibungslos funktioniert und sich Lamellen oder Führungsschienen nicht verhaken. Sonnenschutzfolien auf dem Glas solltest du regelmäßig auf Blasenbildung, Risse oder Beschädigungen prüfen, damit sie weiterhin zuverlässig die Sonnenstrahlen reflektieren und die Wärme draußen halten.

Neben der Pflege ist richtiges Lüften entscheidend. Abends und nachts kannst du die Fenster weit öffnen, um die kühlere Nachtluft hereinzulassen. Tagsüber bleiben die Fenster geschlossen, damit die Hitze draußen bleibt. So nutzt du die natürliche Temperaturdifferenz und verhinderst, dass sich die Räume durch direkte Sonneneinstrahlung stark aufheizen.

Schließlich solltest du auch auf die Neigung der Fensterbank achten. Wasser, das von außen auf die Fensterbank trifft, muss ungehindert abfließen können. Stehendes Wasser kann ansonsten die Abdichtung beschädigen und zu Feuchtigkeitsschäden am Fensterrahmen oder an der Fassade führen – besonders wenn außenliegender Sonnenschutz wie Markisen oder Rollläden das Wasser ableitet. Ein leichtes Gefälle sorgt dafür, dass Regenwasser kontrolliert abläuft und die Hitzeschutzmaßnahmen langfristig ihre Wirkung behalten.

Praxistipps für ein angenehmes Wohnklima

Die folgenden Praxistipps zeigen dir, wie du mit einfachen Maßnahmen Hitze vom Fenster abhältst und ein angenehmes Raumklima schaffst:

Clever lüften: Lüfte in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, wenn die Außentemperatur niedriger ist. Tagsüber bleiben Fenster und Türen geschlossen, um die warme Luft draußen zu halten.
Innenräume abdunkeln: Ziehe Rollläden, Vorhänge oder Plissees tagsüber zu, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Bei Rollläden solltest du jedoch die Lichtschlitze offen lassen, um eine Hinterlüftung zu ermöglichen und so einen Hitzestau zwischen Fenster und Rollladenpanzer zu verhindern.
Smarter Sonnenschutz: Automatisierte Sonnenschutzsysteme reagieren selbstständig auf Sonnenstand und Temperatur. Über Wettersensoren oder Zeitschaltprogramme schließen sie sich bei intensiver Sonneneinstrahlung und öffnen sich wieder, sobald es abkühlt. Das sorgt nicht nur für konstant angenehme Raumtemperaturen, sondern spart zusätzlich Energie, da die Klimatisierung entlastet wird.
Albedo-Effekt nutzen: Die Farbwahl hat einen direkten Einfluss auf die Oberflächentemperatur und damit auf das Raumklima. Dunkle Flächen absorbieren Sonnenstrahlung besonders stark und können sich im Sommer stark aufheizen. Helle Farben hingegen werfen einen Großteil der Strahlung zurück und bleiben dadurch deutlich kühler. Den sogenannten Albedo-Effekt solltest du bei der Gestaltung von Fassaden, Fenstern, Türen, Sonnenschutzsystemen und Inneneinrichtung stets berücksichtigen.
Bepflanzung als natürlicher Hitzeschutz: Pflanzen wirken wie kleine Klimaanlagen – sie spenden Schatten, verdunsten Wasser und kühlen dadurch ihre Umgebung spürbar ab. Begrünte Balkone, Terrassen oder Fassaden reduzieren die Aufheizung von Wänden und angrenzenden Flächen. Gleichzeitig fördern sie in den Abend- und Nachtstunden die Bildung von Kaltluft, was zu einem angenehmeren Raumklima beiträgt und die Temperaturen langfristig senken kann.

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