Wie kann man die Gummidichtung ums Fenster herum austauschen?

Mit der richtigen Technik und etwas Geduld kannst du die Gummidichtung deines Fensters selbst erneuern — für bessere Wärme und mehr Ruhe.

In diesem Artikel bekommst du eine klare Anleitung, wie du die Gummidichtungen am Fenster fachgerecht ersetzt und welche Werkzeuge und Materialien du brauchst. Du erfährst, wie du Schäden erkennst und worauf du beim Kauf der neuen Gummidichtungen achten solltest. Am Ende beantworten wir die am häufigsten gestellten Fragen, damit du anschließend auch wirklich direkt loslegen kannst.

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So wichtig sind die Gummidichtungen um das Fenster herum

Die Gummidichtungen sind die unsichtbare Barriere zwischen dem Inneren deines Hauses und der Außenwelt. Sie verhindern, dass es zieht oder sich Feuchtigkeit rund ums Fenster bildet, absorbieren den Straßenlärm und senken so auch merklich die Heiz- und Kühlkosten. Eine intakte Dichtung trägt auch zur Sicherheit bei, denn sie sorgt dafür, dass Fenster korrekt schließen und Verriegelungen zuverlässig greifen. Außerdem verhindern Dichtungen, dass Insekten und Schmutz ihren Weg durch die kleinen Ritzen in deine Wohnräume finden. Kurz gesagt: Dichtungen sind unscheinbar, aber entscheidend für Energieeffizienz, Langlebigkeit und Wohlbefinden im Zuhause.

Daran erkennt man, dass die Gummidichtungen ersetzt werden müssen

Wenn du die Ursache für Zugluft, Kondenswasser oder gestiegene Heizkosten suchst, sind die Gummidichtungen der Fenster oft der ersten Verdächtigen. Sichtbare Risse, Verhärtung oder eine deutliche Verformung sind eindeutige Signale, dass die Dichtung nicht mehr richtig abdichtet. Manchmal zeigen sich Probleme erst bei Regen oder nachts — dann ist ein genauerer Test nötig, bevor du einen Austausch planst.

  • Zugluft spürbar am Fensterrahmen: Wenn du bei geschlossenem Fenster Kälte oder Luftzüge spürst, ist das ein praktischer Indikator für undichte Stellen. Überprüfe das mit einer brennenden Kerze oder einem Feuerzeug — flackert die Flamme, liegt eine Undichtigkeit vor; das bedeutet, dass die Dichtung nicht mehr gleichmäßig anliegt oder porös geworden ist, sodass Luftströme passieren können.

  • Sichtbare Risse, Ausbrüche oder Verhärtung des Gummis: Gummi, der spröde, rissig oder stumpf aussieht, hat alters- oder UV-bedingt Materialverlust; das Material verliert dadurch seine Elastizität und Kompressionsfähigkeit, woraufhin das Fenster nicht mehr plan auf dem Rahmen aufliegt.

  • Wasser- oder Feuchtigkeitsansammlungen im Fenstersims oder Ecken: Wenn bei Regen Wasser eindringt oder sich an den Ecken Kondensat bildet, ist die Abdichtung nicht mehr funktional. Das lässt auf poröse Bereiche oder fehlenden Anpressdruck schließen und langfristig drohen Schäden am Rahmen oder Putz.
  • Schwieriges Schließen oder veränderte Schließgeräusche: Wenn Fenster schwerer zu schließen sind oder plötzlich anders „klicken“, kann das an einer deformierten Dichtung liegen, die beim Schließen quetscht oder nicht mehr richtig nachgibt. Das belastet Beschläge und mindert die Sicherheit.

  • Alter des Fensters: Bei älteren Fenstern (10–20 Jahre und mehr) ist Verschleiß bei Dichtungen sehr wahrscheinlich, auch wenn äußere Schäden noch nicht sichtbar sind; Materialermüdung geschieht oft schleichend.

  • Sichtbare Lücken zwischen Rahmen und Flügel: Wo lichtdurchlässige Spalte zu sehen sind oder man sogar hindurchblicken kann, ist klar Handlungsbedarf gegeben, denn solche Lücken erlauben ungehinderten Luft- und Wasseraustausch.

Liste der benötigten Materialien

  • Neue passende Gummidichtung (Länge und Profil passend zum Fenster)
  • Maßband und ggf. Schablone für das Profil
  • Cuttermesser oder scharfes Teppichmesser
  • Flacher Schlitzschraubendreher oder Dichtungsnadel zum Herausziehen alter Dichtungen
  • Reinigungsmittel (milden Reiniger oder Isopropanol) und fusselfreie Tücher
  • Silikon- oder Montagekleber (nur falls die Dichtung klebend ist)
  • Gummihammer oder Holzstück zum Einklopfen der neuen Dichtung ohne Beschädigung
  • Handschuhe und Schutzbrille
  • Optional: Dichtungsfett oder Glyzerin zur Pflege und leichterem Einziehen

Schritt für Schritt Anleitung: So tauschst du dir Gummidichtung deiner Fenster aus

Schritt 1 - Alte Gummidichtung entfernen

Ziehe die alte Dichtung vorsichtig aus der Nut, indem du mit dem flachen Schlitzschraubendreher oder einer Dichtungsnadel beginnst und Stück für Stück herausarbeitest. Achte darauf, die Nut nicht zu beschädigen — arbeite langsam, sodass keine Materialreste zurückbleiben. Wenn die Dichtung verklebt war, entferne Kleberückstände mit einem geeigneten Lösungsmittel und einem fusselfreien Tuch. Kontrolliere nach der Entfernung die Nut auf Risse oder Verformungen, die vorher repariert werden müssen.

Schritt 2 - Nut und Falz reinigen

Reinige die Nut gründlich von Staub, alten Kleberesten und Schmutz; dafür eignen sich Isopropanol oder milde Reinigungsmittel und ein weiches Tuch. Trockne die Fläche komplett ab, denn Feuchtigkeit verhindert späteres Ankleben und beeinträchtigt die Haftung. Eine saubere Nut ist entscheidend für die Dichtigkeitsleistung und Langlebigkeit der neuen Dichtung.

Schritt 3 - Anpassen und Zuschneiden der neuen Dichtung

Lege die Ersatzdichtung probeweise in die Nut und markiere die exakte Länge mit dem Maßband; plane bei Eckverbindungen kleine Überlappungen ein, falls notwendig. Schneide die Dichtung mit einem scharfen Cuttermesser präzise zu — ein sauberer, rechtwinkliger Schnitt sorgt für dichte Abschlüsse.

Schritt 4 - Einsetzen der neuen Dichtung

Setze die Dichtung an einem Ende an und arbeite Stück für Stück entlang der Nut, wobei du sie mit leichtem Druck in die Nut einlegst. Nutze bei Bedarf ein Holzstück oder einen Gummihammer, um die Dichtung gleichmäßig einzuklopfen, vermeide jedoch harte Schläge, die das Profil beschädigen. Entferne überschüssiges Material oder Kanten mit einem sauberen Schnitt.

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Darauf solltest du beim Kauf der Gummidichtung achten

  • Materialqualität (EPDM): EPDM ist das bevorzugte Material für Fensterdichtungen, weil es extreme Witterung, UV-Strahlung und Temperaturwechsel hervorragend aushält. EPDM behält über viele Jahre seine Elastizität und wird nicht spröde wie einfache Gummimischungen. Außerdem ist EPDM chemisch stabil gegenüber vielen Reinigungsmitteln. Zwar sind EPDM-Dichtungen aufgrund ihrer vielen positiven Eigenschaften im Einkauf etwas teurer, amortisieren sich aber durch längere Lebensdauer.

  • Kompatibilität mit dem Fensterrahmen: Nicht jede Dichtung passt zu allen Rahmen. Überprüfe daher, ob das Profil für Kunststoff-, Holz- oder Aluminiumprofile ausgelegt ist. Herstellerangaben, Muster oder die Beratung im Fachhandel helfen, Fehlkäufe zu vermeiden.

  • Maße und Profilform: Miss sorgfältig Nutbreite und -tiefe und halte beim Kauf die Profilnummer oder ein Stück der alten Dichtung bereit. Ein falsches Profil führt entweder zu Überkompression oder dazu, dass kleine Lücken bleiben.

  • Verpackung und Lagerung: Achte darauf, dass Dichtungen in lichtgeschützten, trockenen Verpackungen geliefert werden; unsachgemäße Lagerung (lange UV-Exposition) kann bereits vor dem Einbau Materialschäden verursachen.
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