Fensterglas austauschen: Wann es sinnvoll ist und wie es funktioniert

Nicht immer ist es sinnvoll, gleich das ganze Fenster zu tauschen.

Wenn du darüber nachdenkst, dein Fensterglas austauschen zu lassen, findest du hier alle wichtigen Informationen an einem Ort. Der Artikel zeigt dir, wann ein Glastausch sinnvoller ist als ein Fenstertausch, welche Glasarten es gibt und wie die Montage abläuft. Außerdem erfährst du, welche Fördermöglichkeiten bestehen. So bist du bestens informiert und kannst mit einem klaren Blick entscheiden, wie du deine Fenster zukunftssicher machst.

WIDURO

Fensterglas austauschen oder doch das komplette Fenster?

Die Frage, ob du nur das Glas oder gleich das ganze Fenster austauschen solltest, ist zentral. Oft reicht es, die Verglasung zu erneuern, anstatt den gesamten Rahmen zu ersetzen. Der Vorteil: Es ist günstiger, schneller erledigt und weniger aufwendig. Außerdem kannst du mit moderner Verglasung enorme energetische Verbesserungen erzielen. Ein kompletter Fenstertausch ist vor allem dann nötig, wenn der Rahmen beschädigt oder technisch überholt ist. Am Ende entscheidet der Zustand deiner Fenster, welche Lösung sinnvoller ist.

Mögliche Gründe, das Fensterglas statt des ganzen Fensters zu tauschen

  • Risse oder Sprünge im Glas
  • Schlechte Wärmedämmung trotz intaktem Rahmen
  • Optische Aufwertung durch modernes Glasdesign
  • Höhere Sicherheit durch Sicherheitsglas
  • Energiesparen ohne hohen Sanierungsaufwand

Voraussetzungen: Wann der Austausch möglich ist

  • Der Rahmen ist stabil, dicht und nicht verzogen
  • Keine Feuchtigkeitsschäden im Fensterrahmen
  • Fensterflügel und Beschläge funktionieren einwandfrei
  • Das alte Glas ist herausnehmbar bzw. nicht fest mit dem Rahmen verklebt

Achtung: Verglasungen sind je nach Qualität und Funktion unterschiedlich breit. Überprüfe vor dem Kauf, ob die neue Verglasung auch wirklich in den bestehenden Rahmen passt.

Du brauchst Montagematerial?

Bestelle Montagematerial aus dem WIDURO Zubehör-Shop!

Diese Glasarten gibt es

Fensterglas ist längst nicht mehr nur eine schlichte Glasscheibe. Moderne Verglasungen können sogar verschiedenste Eigenschaften kombinieren. Damit lässt sich das Glas perfekt an deine individuellen Bedürfnisse anpassen. Ob du Energie sparen, Lärm reduzieren oder deine Privatsphäre schützen möchtest – die Auswahl ist groß. Die richtige Wahl wirkt sich direkt auf deinen Wohnkomfort und deine Energiekosten aus, aber – Achtung – auch auf die Dicke der Fensterscheiben. Bedenke, dass der Rahmen und die neue Scheibe zusammenpassen müssen.

Wärmeschutzglas

Der Standard, wenn du deine Heizkosten senken möchtest. Dank spezieller Beschichtungen und Mehrfachverglasung hält es die Wärme zuverlässig im Haus. Im Winter bleibt es drinnen warm, während im Sommer die Hitze draußen bleibt. In der Regel hast du die Wahl zwischen Zwei- und Dreifachverglasung, es gibt aber sogar Vierfachverglasungen.

Sonnenschutzglas

Ideal für Räume mit großen Fensterfronten, die sich im Sommer schnell aufheizen. Sonnenschutzglas reduziert den solaren Wärmeeintrag, ohne dass du auf Tageslicht verzichten musst. Die Räume bleiben angenehm kühl, wodurch weniger Klimatisierung nötig ist. Gleichzeitig schützt es Möbel vor dem Ausbleichen durch UV-Strahlung und reduziert störende Spiegelungen auf Bildschirmen.

Milch- und Ornamentglas

Milch- oder Ornamentglas wählt man, wenn man Licht durchlassen, aber gleichzeitig die Privatsphäre bewahren möchte. Durch die Struktur oder Mattierung kann man von außen bestenfalls Schemen erkennen. Häufig wird es im Badezimmer oder in Eingangsbereichen eingesetzt. Design und Funktion gehen hier Hand in Hand.

Schallschutzglas

Wer an einer stark befahrenen Straße wohnt, weiß, wie belastend Lärm sein kann. Schallschutzglas sorgt für Ruhe im Zuhause, indem es Außengeräusche absorbiert. Je nach Stärke und Aufbau lassen sich verschiedene Schallschutzklassen erreichen. Besonders in urbanen Gebieten lohnt sich die Investition. So schaffst du dir deine persönliche Oase der Ruhe.

Sicherheitsglas

Sicherheitsglas bietet gleichermaßen Schutz vor Einbruch und Unfällen. Es ist besonders bruchsicher und dennoch so konstruiert, dass es beim Bruch keine scharfen Splitter bildet. Sicherheitsglas wird vor allem im Erdgeschoss und für Terrassentüren empfohlen.

U-Wert und G-Wert: Die beiden wichtigsten Zahlen bei der Glasauswahl

Beim Fensterglas sind der U-Wert und der G-Wert die entscheidenden Kennzahlen. Der U-Wert beschreibt den Wärmedurchgangskoeffizienten: Je niedriger er ist, desto weniger Wärme geht verloren. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert für neues Fensterglas in Wohngebäuden einen U-Wert von höchstens 1,1 W/m²K, doch moderne Wärmeschutzverglasungen erreichen inzwischen Werte von 0,5 bis 0,9 W/m²K – also weit bessere Standards.

Der G-Wert hingegen gibt an, wie viel solare Wärmeenergie durch das Glas in den Innenraum gelangt. Ein Wert von 0,5 bis 0,6 gilt als optimal, weil er ausreichend Sonnenenergie hereinkommen lässt, ohne im Sommer eine Überhitzung zu verursachen. Moderne Fenster kombinieren niedrige U-Werte mit ausgewogenen G-Werten und schaffen so die perfekte Balance zwischen Dämmung und passiver Nutzung von Sonnenwärme.

Step by Step: Glas austauschen beim Holzfenster

Bei Holzfenstern ist der Austausch des Glases traditionell etwas aufwendiger, da die Scheiben meist mit Kitt oder massiven Glasleisten befestigt sind. Das erfordert ein sauberes Vorgehen und den sorgsamen Umgang mit Werkzeugen, um den Rahmen nicht zu beschädigen. Gerade ältere Holzfenster profitieren sehr von einem Glastausch, da sie oft noch mit einfach verglasten Scheiben ausgestattet sind. Mit neuer Verglasung kannst du den Charme deiner Holzfenster erhalten und gleichzeitig seine Energieeffizienz auf ein modernes Niveau bringen.

Schritt 1 - Alte Glasleiste oder Kitt entfernen

Mit einem scharfen Stechbeitel oder einem stabilen Messer lockerst du den alten Kitt bzw. hebst die Leisten vorsichtig aus der Nut. Arbeite Stück für Stück entlang der Fuge und halte die Klinge flach, um nicht in das Holz zu schneiden. Je gründlicher du alte Kittreste entfernst, desto besser haftet die neue Abdichtung. Lass dir Zeit, denn eine saubere Vorarbeit entscheidet über die Haltbarkeit des neuen Glases.

Schritt 2 - Das alte Glas herausnehmen

Trage feste Handschuhe und heb nun die alte Scheibe mit gleichmäßigem Druck heraus. Wenn das Glas beschädigt oder gesprungen ist, sichere die Fläche mit Klebeband, damit keine Splitter unkontrolliert abbrechen. Achte darauf, die Scheibe gerade anzuheben, um den Rahmen nicht zu belasten. Entsorge das alte Glas fachgerecht, damit keine Gefahr durch Bruchstücke entsteht.

Schritt 3 - Den Rahmen vorbereiten

Kontrolliere das Holz sorgfältig auf Risse, Feuchtigkeitsschäden oder Unebenheiten. Schleife schadhafte Stellen glatt und trage bei Bedarf Holzschutz oder Reparaturspachtel auf. Bringe anschließend ein geeignetes Dichtungsband oder eine frische Kittfuge ein, damit die neue Scheibe sicher sitzt. Ein sauber vorbereiteter Rahmen ist die Basis für Dichtigkeit und lange Haltbarkeit.

Schritt 4 - Neues Glas einsetzen

Hebe die neue Scheibe vorsichtig in den Rahmen und richte sie exakt an den Dichtungen aus. Achte darauf, dass sie bündig aufliegt und keinen Spielraum lässt, sonst entstehen Wärmebrücken. Fixiere das Glas zunächst locker mit Nägelchen oder Klammern, bevor du es mit Kitt oder Glasleisten endgültig einfasst. So verhinderst du, dass die Scheibe beim Arbeiten verrutscht.

Schritt 5 - Abdichten und Nachbearbeiten

Trag den frischen Kitt mit gleichmäßigem Druck entlang der Glasfuge auf und zieh ihn mit einem Spachtel glatt, sodass eine saubere, dichte Naht entsteht. Entferne überstehendes Material sofort, um ein perfektes Finish zu erreichen. Lass den Kitt vollständig aushärten, bevor du das Fenster öffnest oder belastest. Zum Schluss kannst du die Fuge überstreichen, um das Holz zusätzlich zu schützen.

Step by Step: Glas austauschen beim Kunststofffenster

Kunststofffenster sind in der Regel einfacher zu handhaben, da die Verglasung mit Glasleisten befestigt ist, die sich relativ unkompliziert lösen lassen. Dennoch erfordert der Austausch eine saubere Vorbereitung und das richtige Werkzeug, damit das neue Glas später absolut dicht und sicher sitzt. Mit präzisem Arbeiten vermeidest du Schäden an den Leisten oder der Dichtung, die sonst den Wärmeschutz beeinträchtigen könnten. Wer sorgfältig vorgeht, bringt sein Kunststofffenster in kurzer Zeit wieder auf den neuesten Stand.

Schritt 1 - Glasleisten entfernen

Beginne in einer Ecke und setze einen schmalen Spachtel oder Glasleistenheber zwischen Rahmen und Leiste an. Heble die Leiste vorsichtig Stück für Stück heraus, damit sie nicht bricht oder sich verformt. Arbeite dich über die langen Seiten bis zu den kürzeren Leisten vor, bis das Glas vollständig freiliegt. Lege alle Leisten sortiert beiseite, da sie später exakt an derselben Stelle wieder eingesetzt werden müssen.

Schritt 2 - Altes Glas herausnehmen

Trage Schnittschutzhandschuhe und hebe die Scheibe vorsichtig aus dem Rahmen. Verwende bei größeren Flächen am besten Saugnäpfe, damit du gleichmäßigen Halt hast. Kontrolliere beim Herausheben, ob Abstandshalter oder Glaslager lose sind, und merke dir ihre genaue Position. Entferne anschließend alle Glasreste gründlich, um eine saubere Basis zu schaffen.

Schritt 3 - Rahmen reinigen und vorbereiten

Reinige den Rahmen von Staub, alten Dichtungsresten und möglichen Schmutzablagerungen. Prüfe die Gummidichtungen sorgfältig – beschädigte Profile solltest du direkt ersetzen. Achte außerdem auf die Entwässerungsöffnungen im unteren Bereich, die frei von Blockaden sein müssen. Setze anschließend die Glaslager wieder korrekt an die ursprüngliche Position, damit das neue Glas später gleichmäßig aufliegt.

Schritt 4 - Neues Glas einsetzen

Hebe die neue Scheibe behutsam in den Rahmen und richte sie passgenau auf den Glaslagern aus. Achte darauf, dass sie gleichmäßig in die Dichtungen einsinkt und bündig aufliegt. Kontrolliere die Abstände rundherum, um sicherzustellen, dass das Glas weder zu stramm noch zu locker sitzt. So verhinderst du Spannungen oder Undichtigkeiten.

Schritt 5 - Glasleisten wieder einsetzen

Drücke die Glasleisten in umgekehrter Reihenfolge wieder fest in die Nut. Beginne dabei mit den langen Leisten und setze zum Schluss die kurzen ein, damit alles stabil hält. Drücke die Leisten gleichmäßig an, bis sie hörbar einrasten. Zum Abschluss prüfe die Dichtigkeit und die Funktion des Fensters, indem du es öffnest und schließt.

Profitipps von WIDURO

  • Arbeite immer mit Schnittschutzhandschuhen und Schutzbrille, um Verletzungen durch das Glas zu vermeiden.
  • Saugnäpfe erleichtern das Handling enorm – vor allem bei größeren oder schweren Scheiben.
  • Arbeite am besten mit einer zweiten Person, die dich beim Heben und Ausrichten unterstützt.
  • Benutze eine weiche Unterlage wie z. B. eine Decke, falls dir das Glas einmal abrutscht.
  • Überprüfe nach dem Einbau die Dichtigkeit und Funktion des Fensters, bevor du das Werkzeug weg räumst.

Du brauchst neue Fenster?

Konfiguriere deine Traumfenster nach Maß.

Fördermöglichkeiten für den Austausch der Fenstergläser

Der Austausch von Fensterglas ist nicht nur eine Investition in Wohnkomfort, sondern kann auch durch staatliche Förderungen unterstützt werden. Besonders wichtig sind dabei die Programme der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und des BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Beide Institutionen fördern Maßnahmen zur energetischen Sanierung, wenn sie zu einer deutlichen Verbesserung der Energieeffizienz führen. Wer diese Förderungen geschickt nutzt, kann die Kosten spürbar reduzieren und die Investition schneller amortisieren.

Wichtige Fördermöglichkeiten im Überblick:

  • KfW-Effizienzhaus-Förderung: Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für die Sanierung zum KfW-Effizienzhaus. Hierbei werden auch neue Verglasungen berücksichtigt, wenn sie zur energetischen Gesamtbilanz beitragen.
  • KfW-Programm 430 (Einzelmaßnahmen): Direkter Investitionszuschuss für den Austausch von Fensterglas, sofern der U-Wert der neuen Verglasung nachweislich die geforderten Grenzwerte unterschreitet.
  • BAFA-Förderung für Einzelmaßnahmen: Zuschüsse für den Austausch von Fenstern oder Fenstergläsern, wenn durch den Einbau die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert wird. Voraussetzung ist die Einbindung eines Energieberaters.
  • Steuerliche Förderung nach §35c EStG: Bis zu 20 % der Investitionskosten können über drei Jahre verteilt von der Einkommensteuer abgesetzt werden. Damit lassen sich auch kleinere Maßnahmen wie der reine Glastausch steuerlich geltend machen.
  • Regionale Programme: Viele Bundesländer und Kommunen bieten zusätzliche Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen an, die sich mit den Bundesprogrammen kombinieren lassen.

Damit du von den Förderungen profitierst, ist es entscheidend, die Anträge vor Beginn der Arbeiten einzureichen. Meist ist auch ein zugelassener Energieberater erforderlich, der die Maßnahme bestätigt und dokumentiert. Ein Vorteil: Die Kosten für den Energieberater sind ebenfalls förderfähig. So lohnt es sich doppelt, die Unterstützung von Fachleuten in Anspruch zu nehmen.

Noch mehr Ratgeber Artikel findest du hier:
WIDURO gewinnt beim German Brand Award 2025