Fenster vergrößern – mehr Licht, mehr Ausblick, mehr Wohnkomfort

Schaffe dir ein neues Raumgefühl.

Ein größeres Fenster bringt nicht nur mehr Tageslicht in deine Räume, sondern schafft auch ein völlig neues Wohngefühl. Gerade in Wohn- und Essbereichen wünschen sich viele Menschen eine offene, helle Atmosphäre, die den Innenraum mit der Außenwelt verbindet. Doch das Vergrößern eines Fensters ist kein kleiner Eingriff, sondern ein bauliches Projekt, das gut geplant sein will. Dieser Ratgeber zeigt dir, welche Schritte nötig sind, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen und worauf du besonders achten solltest.

Bild Große 2-flg. Fenster aus Kunststoff mit Profile Iglo 5 in Badezimmer mit Ausblick

Voraussetzungen und Genehmigungen zum Fenster vergrößern

Bevor du mit dem Fenster vergrößern startest, solltest du dich über die baurechtlichen Vorgaben informieren. In vielen Fällen ist eine Baugenehmigung erforderlich, da du in die Statik des Hauses eingreifst. Das gilt insbesondere, wenn tragende Wände betroffen sind. Auch im Denkmalschutz oder in Gebieten mit Gestaltungssatzungen können Einschränkungen gelten. Kläre außerdem mit einem Fachbetrieb oder Statiker, welche Möglichkeiten dein Gebäude überhaupt zulässt.

Planung und Materialwahl zum Fenster vergrößern

Die Planung umfasst nicht nur die gewünschte Fenstergröße, sondern auch Material und Ausstattung. Soll es ein bodentiefes Fenster, eine Panoramascheibe oder ein klassisches, breiteres Modell sein? Moderne Fenster bieten hervorragende Wärmedämmwerte und Schallschutz, was sich positiv auf Wohnkomfort und Energieeffizienz auswirkt. Gleichzeitig kannst du die Gelegenheit nutzen, über Sicherheitsglas, Rollläden oder Insektenschutz nachzudenken.

Risiken und häufige Fehler beim Fenster vergrößern

Beim Vergrößern einer Fensteröffnung können schnell Fehler entstehen, die teure Folgeschäden nach sich ziehen. Ein besonders großes Risiko liegt in der Statik: Werden tragende Lasten nicht ausreichend abgestützt, kann es zu Rissen im Mauerwerk oder sogar zu Einsturzgefahr kommen. Auch ein falsch dimensionierter Sturz ist problematisch, da er die Lasten nicht sicher ableitet und langfristig die Stabilität der Wand beeinträchtigt. Häufig passieren zudem Fehler bei den Rohbaumaßen – wird das neue Fenster zu klein oder zu groß bestellt, passt es nicht in die vorgesehene Öffnung und es entstehen Lücken oder übermäßiger Anpassungsaufwand. Ein weiteres Risiko ist eine mangelhafte Abdichtung. Werden die Anschlussfugen nicht luftdicht und regensicher ausgeführt, entstehen Wärmebrücken, die sowohl Energieverluste als auch Feuchtigkeitsschäden verursachen. Schließlich sollten auch die Laibungen präzise bearbeitet werden: Unebenheiten führen dazu, dass der Fensterrahmen nicht sauber im Lot sitzt, was später zu Verzug, Undichtigkeiten oder eingeschränkter Funktion des Fensters führt.

Checkliste vor dem Fenster vergrößern

  • Genehmigung vom Bauamt geklärt
  • Statik geprüft und Sturzplan vorhanden
  • Fenster mit korrekten Rohbaumaßen bestellt
  • Materialien und Werkzeug beschafft
  • Baustelle geschützt und Entsorgung organisiert
  • Terminabstimmung mit Helferinnen und Helfern oder Handwerksbetrieben

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Liste der benötigten Materialien und Werkzeuge

Werkzeuge:

  • Winkelschleifer
  • Bohrmaschine
  • Maurerhammer
  • Wasserwaage
  • Schlagdübel
  • Montageschrauben
  • Montagekeile
  • Kartuschenpistole
  • Cuttermesser
  • Schutzbrille
  • Staubmaske
  • Arbeitshandschuhe

Materialien:

  • Neues Fenster
  • Fugendichtbänder
  • Montageschaum
  • Mineralwolle oder Einblasdämmung
  • Stahlträger oder fertiger Sturz
  • Mörtel
  • Putzmaterial
  • Innenfensterbank
  • Außenanschlussprofile

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Fenster vergrößern

Schritt 1 - Ziel definieren und Maße festlegen

Bestimme die gewünschte Lichtwirkung und Sichtachse. Miss die vorhandene Öffnung und die Wanddicke. Lege das Endmaß deines neuen Fensters fest und plane die Randabstände für die Einbausituation und die Dämmung.

Schritt 2 - Genehmigungen und Prüfungen

Frag das Bauamt, ob du den Umbau genehmigen lassen musst. Lasse die Tragfähigkeit der Wand durch einen Statiker prüfen. Erstelle mit dem Statiker einen Plan für die erforderliche Sturz- oder Trägerlösung, falls Lasten übernommen werden müssen.

Schritt 3 - Planung der Bauabfolge

Erarbeite einen Arbeitsablauf mit der Reihenfolge von Abbruch, Einziehen der Abstützung, Einbau des Sturzes, Öffnen der Wand, Einbau des Fensters, Abdichten und Innen- und Außenabschluss. Plane auch die Trocknungszeiten und die Liefertermine für Fenster und Bauteile mit ein.

Schritt 4 - Beschaffung der Materialien und Fenster

Bestelle das Fenster deiner Wahl  mit korrekten Rohbaumaßen. Wähle Dämmstoffe, Dichtbänder, Montageschaum, Sturz oder Stahlträger, Befestigungsmaterial und Innenverkleidung. Achte bei der Verglasung auf U-Wert, Sonnenschutz und Sicherheit.

Schritt 5 - Baustellenvorbereitung

Schütze Boden und Einrichtungsgegenstände. Richte einen Staubschutz und Entsorgungsmöglichkeiten ein. Beschaffe Hilfsstützen und Unterzugstützen für das Abfangen von Lasten.

Schritt 6 - Abstützen und Lastfreistellen

Stütze die Decke oder darüber liegende Aufbauten mit geeigneten Stützen ab. Entferne Putz und Mauerwerk im Bereich der neuen Öffnung bis zur vorgesehenen Bruchkante. Arbeite stets so, dass benachbarte Bereiche nicht instabil werden.

Schritt 7 - Einbau Sturz oder Träger

Setze den Sturz oder Stahlträger nach statischen Vorgaben ein. Verankerung und Mörtel müssen ausreichend aushärten. Lasse die Konstruktion kontrollieren, bevor du Stützen entfernst.

Schritt 8 - Öffnung herstellen

Erweitere die Laibung auf das geplante Maß. Achte auf gleichmäßige Kanten und saubere Auflageflächen für den Fensterrahmen. Entferne losen Putz und sorge für saubere, tragfähige Auflageflächen.

Schritt 9 - Fenster einsetzen

Setze das Fenster mit Montageschienen und Abstandsklötzen ein. Richte Rahmen lot- und waagerecht aus. Prüfe die Fugenbreite rundum. Befestige den Rahmen mit geeigneten Dübeln oder Ankern entsprechend der Herstellervorgaben.

Schritt 10 - Dämmung und Abdichtung

Fülle die Fugenzone mit geeigneten Dämmstoffen. Erzeuge innen eine luftdichte Ebene und außen eine schlagregendichte und diffusionsoffene Ebene mit passenden Dichtbändern oder Folien. Achte auf fachgerechte Verklebung und spannungsfreie Verlegung.

Schritt 11 - Innen- und Außenabschluss

Verputze die Laibung innen, setze eine Anschlussleiste oder Fensterbank ein. Versiegele die Fuge außen mit geeigneten Abdichtungsbahnen, Putz oder Verblendung. Sorge für einen sauberen Übergang zur Fassade, damit Wasser sicher abgeleitet wird.

Schritt 12 - Prüfung und Abschluss

Prüfe Funktion und Dichtigkeit des Fensters. Ist alles in Ordnung, verputze die Fensteröffnung abschließend und reinige die Baustelle.

Tipps aus der Praxis zum Fenster vergrößern

  • Frühzeitig Statiker und Fachbetrieb einbeziehen: Gerade bei tragenden Wänden lohnt es sich, von Anfang an Profis einzubinden. Das spart Zeit, Geld und verhindert gefährliche Fehler.
  • Exakte Maßkontrolle: Messen ist entscheidend. Prüfe sowohl die Rohbaumaße als auch die Fertigmaße des neuen Fensters mehrfach, bevor du bestellst.
  • Abstützung nicht unterschätzen: Selbst kleine Öffnungen in tragenden Wänden müssen korrekt abgestützt werden. Nutze geeignete Stützen und prüfe die Lastabtragung sorgfältig.
  • Abdichtung sorgfältig planen: Nutze hochwertige Dichtbänder, Montageschaum oder Folien und achte auf eine durchgehende, luftdichte und wetterfeste Abdichtung innen und außen.
  • Fehlerquellen früh erkennen: Prüfe Laibungen auf Ebenheit und Tragfähigkeit. Kleine Unebenheiten lassen sich vor dem Fenstereinbau ausgleichen und vermeiden später Verzug oder Undichtigkeiten.
  • Zeiteinteilung realistisch planen: Ein Umbau inklusive Ausbau, Maueröffnung, Einbau, Abdichtung und Putzarbeiten benötigt mehrere Tage. Plane genug Puffer ein.
  • Dokumentation und Fotos: Halte jeden Arbeitsschritt fest. Das hilft bei Garantie- oder Gewährleistungsfragen und erleichtert die spätere Wartung.
  • Fenster nach Einbau prüfen: Teste Öffnen, Schließen und Dichtigkeit. Kleine Anpassungen am Rahmen oder an den Dichtungen können oft noch vor Fertigstellung korrigiert werden.
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