Fenster undicht – Ursachen, Folgen und Lösungen

Was tun, wenn das Fenster undicht ist?

Undichte Fenster sind nicht nur unangenehm, weil Zugluft entsteht. Sie erhöhen den Energieverbrauch, begünstigen Schimmelbildung und beeinträchtigen den Wohnkomfort. Schon kleine Undichtigkeiten können dazu führen, dass warme Luft entweicht und Feuchtigkeit eindringt. Um das Problem dauerhaft zu lösen, ist es wichtig, die Ursachen frühzeitig zu erkennen und passende Maßnahmen zu ergreifen.

Bild Ein Kunststofffenster bei Alkoven und Wand aus Ziegel mit guter Wärmedämmung für Winter- und Sommerzeit

Typische Anzeichen dafür, dass dein Fenster undicht ist

Ist ein Fenster undicht, zeigt sich das oft durch kalte Zugluft, die spürbar durch den Rahmen oder den Übergang zwischen Flügel und Dichtung zieht. Auch ein spürbarer Temperaturunterschied in Fensternähe oder beschlagene Scheiben können darauf hinweisen. Manchmal hört man sogar ein Pfeifen, wenn der Wind auf die undichte Stelle trifft. Ein einfacher Test hilft: Halte eine Kerze oder ein Feuerzeug vorsichtig an den Rahmen. Flackert die Flamme, ist das Fenster undicht.

Häufige Ursachen, warum ein Fenster undicht ist

Undichte Stellen können an verschiedenen Punkten am Fenster entstehen. Suchst du nach der undichten Stelle, untersuche das ganze Fenster, um die Ursache zu finden und sie abzustellen. Die wichtigsten Ursachen sind:

  • Verschlissene Dichtungen: Mit den Jahren verlieren Gummidichtungen ihre Elastizität, werden rissig und schließen nicht mehr sauber.
  • Falsch eingestellte Beschläge: Sitzt der Flügel nicht mehr exakt im Rahmen, entstehen Spalten.
  • Defekte oder verzogene Rahmen: Holz quillt bei Feuchtigkeit, Kunststoff kann sich bei Hitze verformen.
  • Fehlerhafte Montage: Wurde das Fenster nicht nach RAL eingebaut, fehlt oft die luftdichte Abdichtung.
  • Undichte Verglasung: Bei älteren Isoliergläsern kann das Dichtsystem zwischen den Scheiben nachlassen, sodass Kondensat eindringt.
  • Unzureichende Pflege: Fehlendes Ölen und Reinigen der Beschläge führt zu erhöhtem Verschleiß und schlechter Funktion

Folgen, wenn ein Fenster undicht ist

Ein undichtes Fenster ist nicht nur unangenehm, sondern hat auch gravierende Konsequenzen. Durch den Wärmeverlust steigt dein Energieverbrauch erheblich, was die Heizkosten spürbar in die Höhe treibt. Zugleich erhöht sich das Risiko von Feuchtigkeitsschäden: Kondenswasser am Rahmen oder Schimmel in den Laibungen beeinträchtigen die Wohnqualität und können langfristig die Bausubstanz schädigen. Auch der Schallschutz leidet – Straßenlärm oder Stimmen von draußen dringen deutlich stärker in den Raum.

Liste der benötigten Materialien und Werkzeuge

Werkzeuge:

  • Inbusschlüssel
  • Schraubendreher
  • Cuttermesser oder Schere
  • Kartuschenpistole
  • Wasserwaage
  • Tuch und Pinsel

Materialien:

  • Neue Fensterdichtungen (Gummi oder EPDM)
  • Silikonspray oder Pflegemittel für Dichtungen
  • Acryl oder Fugendichtstoff
  • Ersatzschrauben oder Beschlagteile
  • Mildes Reinigungsmittel für Rahmen

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So findest und behebst du undichte Stellen am Fenster

Schritt 1 - Sichtprüfung durchführen

Ist dein Fenster undicht, überprüfe den gesamten Fensterrahmen sowie die Übergänge zwischen Flügel und Rahmen. Achte auf sichtbare Spalten, gequetschte Dichtungen oder schief sitzende Flügel. Auch Verfärbungen oder feuchte Stellen an der Laibung können auf eine Undichtigkeit hinweisen.

Schritt 2 - Dichtungen testen

Drücke die Gummidichtungen leicht mit dem Finger ein. Fühlen sie sich hart oder brüchig an, erfüllen sie ihre Funktion nicht mehr und das Fenster ist undicht. Auch abgeflachte Stellen sind ein Hinweis darauf, dass die Dichtung nicht mehr dicht schließt. In diesem Fall ist ein Austausch nötig.

Schritt 3 - Zugluft erkennen

Mach den Kerzentest: Stelle eine brennende Kerze oder ein Feuerzeug vorsichtig in die Nähe des Rahmens. Flackert die Flamme oder geht sie sogar aus, ist an dieser Stelle das Fenster undicht. Alternativ kannst du ein dünnes Blatt Papier zwischen Rahmen und Flügel klemmen. Lässt es sich bei geschlossenem Fenster ohne Widerstand herausziehen, fehlt der Anpressdruck.

Schritt 4 - Beschläge überprüfen und nachjustieren

Öffne das Fenster vollständig und bewege es mehrmals. Lässt es sich nur schwer öffnen oder klemmt es, sind die Beschläge möglicherweise verstellt. In diesem Fall kannst du den Flügel mit einem Inbusschlüssel nachjustieren. Drehungen im Uhrzeigersinn erhöhen den Anpressdruck, Drehungen gegen den Uhrzeigersinn verringern ihn. Arbeite dich Stück für Stück vor und überprüfe immer wieder das Ergebnis.

Schritt 5 - Rahmen und Maueranschlüsse kontrollieren

Sieh dir die Übergänge zwischen Fensterrahmen und Mauerwerk genau an. Kleine Risse oder ausgebrochene Fugen können Luftdurchlässigkeit verursachen. Diese lassen sich oft mit speziellem Acryl oder Dichtstoff ausbessern. Bei größeren Schäden im Mauerwerk solltest du jedoch einen Fachbetrieb einschalten.

Schritt 6 - Dichtungen austauschen

Ist das Fenster undicht, weil die Gummis spröde oder beschädigt sind, ist ein Austausch die effektivste Lösung. Dazu musst du die alten Dichtungen vorsichtig herausziehen und neue passgenaue Gummiprofile einsetzen. Achte darauf, dass sie über die gesamte Länge gleichmäßig sitzen und an den Ecken sauber abschließen.

Schritt 7 - Nachkontrolle durchführen

Schließe das Fenster und prüfe erneut mit dem Papier- oder Kerzentest, ob die Undichtigkeit behoben wurde. Läuft jetzt alles dicht und spürst du keine Zugluft mehr, ist die Reparatur erfolgreich abgeschlossen.

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Wann der Fachmann ran muss, wenn dein Fenster undicht ist

Nicht jedes Problem lässt sich selbst lösen. Ein Fachbetrieb sollte unbedingt hinzugezogen werden, wenn Beschläge stark abgenutzt oder gebrochen sind, der Rahmen verzogen ist oder sich das Fenster trotz mehrfacher Justierung nicht schließen lässt. Auch sichtbare Feuchtigkeitsschäden oder Schimmel sind ein klares Warnsignal. Ein Profi kann defekte Teile austauschen, den Rahmen exakt einstellen und prüfen, ob die Statik des Mauerwerks betroffen ist. So stellst du sicher, dass dein Fenster langfristig dicht, funktionsfähig und sicher bleibt.

Praktische Tipps zur Vorbeugung

Ist dein Fenster nun dicht? Damit dein Fenster dauerhaft dicht bleibt, sind regelmäßige Pflegeschritte entscheidend. Vergiss auch deine anderen Fenster nicht:

  • Öle regelmäßig die Beschläge und prüfe ihren Sitz.
  • Reinige die Dichtungen und behandle sie mit Pflegemitteln. Lies dazu gern unseren Ratgeber zum Thema “Fensterdichtung pflegen”.
  • Befreie den Rahmen von Schmutz und Ablagerungen.
  • Achte auf korrektes Lüften, um Kondensatbildung zu verhindern.
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