Wie kann man Fenster und Türen abdichten?

Kalte Zugluft, steigende Heizkosten und störende Geräusche? Zum Glück kannst du undichte Stellen mit wenigen Handgriffen selbst abdichten.

In diesem Artikel erfährst du alles, was du wissen musst, um Fenster und Türen richtig abzudichten – von den typischen Schwachstellen bis hin zu den besten Materialien und Methoden. Du lernst, wie du Energie sparst, Zugluft eliminierst und gleichzeitig den Schallschutz verbesserst. Egal ob Wohnung, Altbau oder Eigenheim: Mit den WIDURO Profitipps gelingt dir die Abdichtung wie den Profis.

WIDURO

Was bringt das Abdichten von Fenstern und Türen?

Undichte Fenster und Türen sind wahre Energiefresser – durch kleine Spalten kann im Winter bis zu 25 % der Heizwärme entweichen. Eine fachgerechte Abdichtung kann deine Heizkosten daher um bis zu 20 % senken. Gleichzeitig steigt der Wohnkomfort: Zugluft, Straßenlärm und Feuchtigkeit bleiben draußen. Auch Schimmelbildung durch kalte Luftströme wird deutlich reduziert. Kurz gesagt – wer abdichtet, spart Energie, Geld und Nerven.

Undichte Stellen an Fenstern und Türen finden

Undichte Stellen entstehen oft schleichend – durch Alterung der Dichtungen, Verformung des Rahmens oder falsche Montage. Mit der Zeit entstehen feine Spalten, durch die Luft, Lärm und Feuchtigkeit eindringen können. Zum Glück kannst du mit einfachen Tests herausfinden, wo genau die Schwachstellen liegen, dafür ist es aber auch wichtig, die Ursachen zu verstehen:

Mögliche Ursachen

  • Materialalterung der Dichtungen: Gummi- und Schaumstoffdichtungen werden über Jahre hart, rissig oder verlieren ihre Rückstellfähigkeit; das führt zu Lücken, die bei Temperaturwechseln größer werden. Durch UV-Einfluss und mechanische Beanspruchung schrumpfen sie teils, sodass der Anpressdruck auf den Flügel fehlt und die Luft ungehindert zirkuliert.
  • Verzug des Rahmens: Holzrahmen quellen oder schrumpfen, alte Kunststoffrahmen können sich bei starken Temperaturschwankungen verformen und Mauersetzungen verschieben die Laibung; das Ergebnis sind ungleichmäßige Spaltmaße.
  • Schadhafte Anschlussfugen und Montageschaum: Montageschaum wird mit der Zeit porös oder reißt, Silikonfugen reißen oder lösen sich; Feuchtigkeit gelangt in die Bauteilfuge und schwächt das Material. Solche Schäden sind kritisch, weil Wasser in die Konstruktion gelangt und langfristig Putz, Dämmung und Holz angreift.
  • Fehlerhafte Montage: Wenn bei der Installation nicht auf Ebenheit, Wasserwaage und passende Keile geachtet wurde, sitzt der Rahmen nicht plan und die Dichtungen können nicht richtig aufliegen; das lässt sich oft durch nachträgliches Ausrichten beheben, sofern das Mauerwerk intakt ist.
  • Mechanische Beschädigung durch Gebrauch: Auch das ganz normale Öffnen und Schließen beschädigt mit der Zeit Dichtgummis und Borstenleisten.

Tests, um herauszufinden, ob und wo die Schwachstellen in der Dichtung liegen:

  • Sichtkontrolle: Schau dir die Rahmen und Dichtungen genau an. Risse, poröse Stellen oder abgeflachte Gummis sind klare Anzeichen für eine undichte Stelle. Auch verfärbte Silikonfugen weisen auf Materialalterung hin.
  • Kerzentest: Halte eine brennende Kerze oder ein Feuerzeug langsam an die Fenster- und Türfugen. Flackert die Flamme, zieht hier Luft durch. Achte besonders auf die Ecken und den Übergang zwischen Rahmen und Flügel.
  • Papiertest: Klemm ein Blatt Papier zwischen Rahmen und Flügel und schließe das Fenster. Lässt sich das Papier leicht herausziehen, ist die Dichtung zu locker – hier entweicht warme Luft.

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Das A&O: funktionierende Dichtungen

Undichte Stellen entstehen oft schleichend – durch Alterung der Dichtungen, Verformung des Rahmens oder falsche Montage. Im Laufe der Zeit werden Gummis spröde, Scharniere lockern sich und Fugen reißen.

Fensterdichtungen innen erneuern

Innen abdichten heißt, die warme Raumluft dort zu halten, wo sie hingehört, und Zug fühlen zu vermeiden; dafür sind sauber sitzende und elastische Dichtungen unerlässlich. Oft genügt ein Austausch von Gummi- oder Schaumstoffprofilen, um sofort spürbare Verbesserungen bei Komfort und Heizkosten zu erreichen.

Dichtstoff 1 - Dichtungsbänder aus Schaumstoff

Schaumstoffdichtungen sind kostengünstige, selbstklebende Lösungen, die sich besonders für nicht hochbeanspruchte Innentüren und ältere Fenster eignen. Sie haben den Vorteil, kleine Unebenheiten auszugleichen und lassen sich auch von geübten Laien schnell anbringen, weil sie keine spezielle Nut benötigen. Allerdings altern Schaumstoffe vergleichsweise schnell; UV-Einfluss, Reibung und Druck führen dazu, dass die Zellstruktur kollabiert und die Dichtung an Abdichtung verliert. Deshalb sind sie als Übergangslösung sinnvoll, aber bei stärkerer Beanspruchung oder an wichtigen Raumabschlüssen keine langfristige Alternative zu Gummi.

Dichtstoff 2 - Dichtungsbänder aus Gummi

Gummidichtungen bieten hohe Elastizität, gute Rückstellkräfte und sind für Fensterrahmenprofilnuten in verschiedenen Querschnitten verfügbar, weshalb sie im professionellen Bereich Standard sind. Sie widerstehen Temperaturschwankungen und mechanischer Belastung deutlich besser als Schaumstoff und behalten lange ihre Dämmeigenschaften. Wichtig ist die Materialqualität: EPDM-Gummi gilt als besonders langlebig und wetterbeständig; billigere NBR-Mischungen altern schneller. Achte bei der Bestellung auf exakte Nutmaße und darauf, ob die Dichtung für den jeweiligen Fensterwerkstoff (Holz, Kunststoff, Aluminium) empfohlen wird.

Dichtstoff 3 - Selbstklebende Silikonbänder

Selbstklebende Silikonbänder haften auf glatten, sauberen Untergründen sehr zuverlässig, ohne dass zusätzliche Befestigungen nötig wären. Silikonkautschuk bleibt auch bei niedrigen Temperaturen elastisch, nimmt jedoch im Vergleich zu EPDM-Gummi Feuchtigkeit auf, wenn die Klebeschicht nicht fachgerecht vorbereitet wurde. In Bereichen mit starker mechanischer Beanspruchung (häufiges Schließen) sind dauerhafte Profil-Dichtungen meist überlegen, weil die Klebeschicht auf Dauer enthaftet werden kann.

Fensterdichtungen außen erneuern

Die Außenabdichtung ist die Schutzschicht gegen Wasser, Wind und Schlagregen; sie sichert die Bausubstanz und verhindert, dass Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringt. Außenabdichtungen müssen witterungsbeständig, UV-stabil und bei Bedarf diffusionsoffen sein, damit Kondensfeuchte abtransportiert werden kann.

Dichtstoff 1 - Silikon

Silikon ist ein universeller Dichtstoff, der aufgrund seiner Elastizität und Wetterbeständigkeit sehr häufig für Anschluss- und Fugendichtungen eingesetzt wird. Es haftet gut auf vielen Baustoffen, bleibt über Jahre flexibel und übersteht Temperaturzyklen ohne wesentliche Einbußen an Dichtwirkung. Bei der Anwendung ist eine saubere Fuge, eine passende Rückstelleinlage (z. B. Fugenschnur) und das Glätten mit einem geeigneten Werkzeug wichtig.

Dichtstoff 2 - Schaumstoffstreifen

Schaumstoffstreifen lassen sich ganz einfach in Zwischenräume drücken und sind damit besonders hilfreich bei ungleichmäßigen Laibungen. Als Übergangslösung sind sie schnell eingebaut, sind aber weniger langlebig als Bauschaum oder Silikon. Für dauerhafte Außenabdichtungen werden Schaumstoffe in Kombination mit außenliegenden Kompribändern oder Silikonfugen eingesetzt, um eine zweite Schutzebene zu schaffen.

Dichtstoff 3 - Gummidichtungen

Gummiprofile für den Außenbereich müssen UV-stabil, ozonresistent und temperaturfest sein; EPDM-Kautschuk erfüllt diese Anforderungen am besten. Außen montierte Gummidichtungen schützen vor Schlagregen und Winddruck und können in vielen Profilformen als Ergänzung zu innenliegenden Dichtungen dienen. Bei der Auswahl ist auf die Kompatibilität mit dem Rahmenmaterial (Metall, Kunststoff, Holz) zu achten.

Dichtstoff 4 - Kompriband

Kompribänder sind vorkomprimierte Schaumstoffbänder, die sich nach dem Einbau entfalten und so eine dichte Verbindung zwischen Rahmen und Laibung herstellen; sie sind ideal bei Renovierungen und Sanierungen. Durch die Eigenschaft, sich an unterschiedliche Fugengeometrien anzupassen, schließen sie kleine Unregelmäßigkeiten zuverlässig ab. Kompribänder sind in verschiedenen Ausdehnraten erhältlich und sollten so gewählt werden, dass die Fuge nach dem Aufquellen nicht zu stark belastet wird, um Verformungen zu vermeiden. Außen aufgebrachte Kompribänder sollten jedoch mit einer zusätzlichen Silikon- oder Acrylüberdeckung geschützt werden.

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Einfache Lösungen, um Zimmertüren abzudichten

Zimmertüren abdichten heißt nicht zwangsläufig, technisch aufwendige Maßnahmen zu ergreifen; oft reichen einfache, saubere Lösungen, die den Wärme- und Schallschutz deutlich verbessern. Vor allem in älteren Wohnungen sind Türunterseiten und bündig sitzende Schlüsselrosetten häufige Eintrittsstellen für Zugluft.

Lösung 1 - Bürstendichtungen

Bürstendichtungen bestehen aus einer Leiste mit flexiblen Borsten, die an der Unterkante der Tür befestigt werden und so Bodenunebenheiten überbrücken; sie sind besonders effektiv gegen Zugluft und Staub. Die Montage ist einfach: verschrauben oder ankleben, Höhe anpassen, fertig — sie beeinträchtigen die Türfunktion kaum.

Lösung 2 - Bartschloss abdichten

Das Abdichten eines Bartschlosses ist denkbar leicht: Einfach ein transparentes Klebeband übers Schlüsselloch kleben (natürlich auf der Seite, auf der du den Schlüssel nicht nutzt), alternativ kannst du auch Watte ins Schlüsselloch stecken.

Lösung 3 - Zugluftstopper-Kissen

Zugluftstopper sind gefüllte Stoffkissen, die vor die Tür gelegt werden. Sie sind waschbar, bei Bedarf schnell entfernt oder versetzt und richtig effektiv — ideal für Mietwohnungen oder als schnelle Lösung.

Haustürdichtungen erneuern

Haustüren sind besonders exponiert: sie müssen neben Wärmeschutz auch Regen, Wind und mechanischer Belastung trotzen, gleichzeitig Sicherheitsanforderungen erfüllen. Der Austausch der Haustürdichtung ähnelt dem Fenster-Austausch, unterscheidet sich aber in der Belastung der Schwelle und in der Notwendigkeit robuster, oft mehrlagiger Profile. Wo Fenster oft mit weichen Gummiprofilen auskommen, sind Haustüren häufig mit kompakten, mehrstufigen Dichtsystemen ausgestattet, die innen und außen jeweils unterschiedliche Funktionen übernehmen. Achte darauf, bei Austauscharbeiten die Schwellenanbindung korrekt herzustellen, da hier Feuchte und mechanische Beanspruchung besondere Anforderungen stellen.

Dichtstoff 1 - Gummidichtungen

Gummidichtungen für Haustüren sind in spezifischen Profilformen erhältlich, die hohe Anpresskräfte und einen breiteren Temperaturbereich abdecken; sie sind speziell für häufige Nutzung und starken Winddruck ausgelegt. EPDM-Gummi ist die bevorzugte Wahl, weil er langlebig, ozonbeständig und temperaturstabil bleibt und dadurch nur langsam altern oder reißen kann. Bei Haustüren werden Gummidichtungen oft in Kombination mit geschäumten Unterlagen montiert, um Unebenheiten auszugleichen und eine zweite Dämpfungsebene zu schaffen.

Dichtstoff 2 - Bürstendichtungen

Bürstendichtungen an Haustüren sind besonders im unteren Bereich sinnvoll, wo harte Gummidichtungen durch Schmutz und Steinchen schneller verschleißen könnten; die Bürste nimmt leichte Unebenheiten auf und verhindert das Eindringen grober Verschmutzung. Sie bieten außerdem einen gewissen zusätzlichen Schallschutz und sind oft die flexiblere Ergänzung zu Gummiprofilen. Moderne Bürstendichtungen sind mit korrosionsbeständigen Trägern und dichten Borsten ausgestattet, die den Einsatz im Außenbereich ermöglichen.

Dichtstoff 3 - Hohlkammerdichtung

Hohlkammerdichtungen besitzen eine innere Geometrie mit Luftkammern, die als zusätzliche Wärmebarriere wirkt; diese Konstruktion verbessert nicht nur den Dämmeffekt, sondern erhöht auch die Rückstellkraft des Profils. Aufgrund ihrer komplexen Form eignen sie sich besonders für Haustüren, die hohen Anforderungen an Dichtheit und Stabilität genügen müssen. Hohlkammerprofile sind in verschiedenen Wandstärken erhältlich und werden so ausgewählt, dass sie thermisch und mechanisch zum Türblatt passen.

Miete mindern wegen Zugluft

Zugluft kann einen Mangel der Mietsache darstellen, wenn sie so gravierend ist, dass die Tauglichkeit der Wohnung zum vertragsgemäßen Gebrauch beeinträchtigt wird; das deutsche Mietrecht erlaubt in solchen Fällen grundsätzlich eine Mietminderung. Entscheidend ist die konkrete Beeinträchtigung: Einzelne, geringfügige Zugluftstellen reichen selten aus, wohl aber dauerhaft kühle Räume oder gesundheitliche Beeinträchtigungen infolge von Schimmel oder deutlich erhöhten Heizkosten. Dokumentiere Mängel sorgfältig: Datum, Fotos, Messungen (z. B. Temperaturdifferenzen) und schriftliche Mängelanzeigen an den Vermieter oder die Vermieterin sind wichtig, bevor du die Miete kürzt. Üblich ist, erst den Vermieter oder die Vermieterin zur Mangelbeseitigung aufzufordern und eine angemessene Frist zu setzen. Bei Unsicherheit ist es ratsam, rechtlichen Rat oder eine Mieterschutzorganisation hinzu­ziehen, denn die Höhe der zulässigen Minderung hängt vom konkreten Einzelfall und den üblichen Gerichtsurteilen in deiner Region ab.

Dichtungen richtig pflegen

Gepflegte Dichtungen funktionieren länger, dichten besser und sparen so effektiv Kosten und Ärger. Reinigung, Schutz und kleine Wartungsarbeiten sind schnell erledigt und verlängern die Lebensdauer von Dichtungsmaterialien signifikant.

  • Regelmäßige Reinigung: Reinige Dichtungen alle sechs Monate mit warmem Wasser und einem milden, pH-neutralen Reinigungsmittel; verwende keine scharfen Lösungsmittel oder Lösungsmittelhaltige Reiniger, da diese die Elastizität angreifen. Nutze eine weiche Bürste oder ein Mikrofasertuch, um Schmutz aus den Profilen zu entfernen, und spüle anschließend mit klarem Wasser nach.
  • Pflege mit geeigneten Mitteln: Trage ein geeignetes Gummi- und Kunststoffpflegeprodukt (z. B. spezielle Silikonsprays oder Gummipflegecremes auf Basis von Silikonölen oder Polymerölen) einmal jährlich auf, um die Elastizität zu erhalten und Austrocknen zu verhindern. Für EPDM-Dichtungen sind wasserbasierte Pflegemittel meist die bessere Wahl, da sie die Oberfläche nähren, ohne zu fetten.
  • Justage: Kontrolliere die Beschläge, Scharniere und Schrauben, denn falsch eingestellte Beschläge führen zu ungleichmäßigem Anpressdruck und vorzeitigem Verschleiß der Dichtungen. Ziehe lose Schrauben nach, aber überdrehe nicht — die richtige Einstellung erfolgt schrittweise, mit wiederholtem Schließen und Prüfen der Anpressung.
  • Sichtprüfung: Prüfe einmal jährlich auf Risse, Quetschstellen, Verfärbungen und auf gleichmäßige Anpressung; führe ggf. auch die Kerzen- oder Papiertests durch, um Schwachstellen zu erkennen, bevor sich deine Heizkosten unnötig erhöhen.
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