Fenster richtig sichern – die Empfehlungen der Polizei zum Einbruchschutz

Deine Fenster sind in puncto Einbruchrisiko die größten Schwachstellen – mit den richtigen Maßnahmen schützt du dich vor ungebetenen Gästen.

In diesem Artikel erfährst du, welche konkreten Empfehlungen die Polizei für sicheren Einbruchschutz bei Fenstern ausspricht. Wir zeigen dir, welche mechanischen Sicherungen wirklich effektiv sind und warum das Thema Widerstandsklassen (RC) dabei eine Schlüsselrolle spielt. Außerdem lernst du, welche Nachrüstungen sich lohnen, wann ein Austausch sinnvoll ist und welche Verhaltenstipps genauso wichtig sind wie die Technik. So bist du bestens vorbereitet, dein Zuhause dauerhaft sicherer zu machen.

Bild Einbruchsichere Fenster Systeme mit Einbruchschutzrollläden und Sicherheitsverglasungen und Beschläge

Eine vernünftige mechanische Sicherung hilft am meisten

Wenn es um Einbruchschutz geht, ist die mechanische Sicherung der Fenster die erste und wichtigste Maßnahme. Statistiken der Polizei zeigen: Die meisten Einbruchsversuche scheitern, wenn ein Fenster bereits zwei Minuten standhält. Diese Zeit schreckt Täter in den allermeisten Fällen ab. Hochwertige Beschläge, geprüfte Fenstergriffe und stabile Rahmen bilden die Grundlage dafür. Im Gegensatz zu reiner Elektronik lässt sich mechanische Sicherheit nicht einfach überlisten. Alarmanlagen können zwar unterstützen, sind aber nur als Ergänzung gedacht. Der wirksamste Schutz beginnt also direkt am Fenster selbst.

Einbruchschutz für Fenster: Auf diese Dinge kommt es an

Ein sicherer Einbruchschutz besteht immer aus mehreren Dingen, die zusammenwirken. Die Polizei empfiehlt, auf geprüfte Qualität zu achten und nach DIN-Normen zertifizierte Komponenten einzusetzen.

Du möchtest dich individuell beraten lassen?

Vereinbare einen Termin bei uns im Showroom in Dresden!

Maßnahme 1 - Fensterrahmen

Ein stabiler Rahmen ist die Basis jeder Fenstersicherung. Dünnes oder verformbares Material kann leicht aufgehebelt werden. Achte deshalb auf robuste Rahmen, die idealerweise aus stabilisiertem Kunststoff oder Aluminium bestehen. Wichtig ist außerdem die korrekte Montage, da ein schlecht verankerter Rahmen die Sicherheit erheblich reduziert.

Maßnahme 2 - Sicherheitsbeschläge

Sicherheitsbeschläge verhindern, dass Einbrecher den Fensterflügel einfach aushebeln. Sie bestehen aus stabilen Scharnieren und Verriegelungspunkten, die das Fenster fest mit dem Rahmen verbinden. Je mehr Pilzkopfzapfen vorhanden sind, desto schwerer wird es, das Fenster aufzubrechen. Die Polizei empfiehlt geprüfte Beschläge nach DIN EN 1627. Bei alten Fenstern lohnt sich oft ein Nachrüstsatz, um die Beschläge zu verstärken.

Maßnahme 3 - Fenstergriffe mit Abschließfunktion

Abschließbare Fenstergriffe erschweren das Durchdrehen des Griffs von außen. Gerade bei Fenstern in Reichweite von Terrassen oder Balkonen sind sie ein Muss. Modelle mit Druckknopf oder Schlüssel bieten zusätzliche Sicherheit. Sie sind auch wichtig, wenn Kinder im Haus sind, um ungewolltes Öffnen zu verhindern. Moderne Fenstergriffe sind meist einfach nachzurüsten.

Maßnahme 4 - Sicherheitsglas

Normales Glas lässt sich schnell einschlagen – Sicherheitsglas bietet hier mehr Widerstand. Es gibt zwei Hauptarten: Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Verbundsicherheitsglas (VSG). Besonders VSG ist empfehlenswert, da es beim Zerschlagen nicht in Scherben zerfällt, sondern durch eine Folie zusammengehalten wird. Dadurch wird ein Einstieg deutlich erschwert, während sich für die Personen im Haus das Verletzungsrisiko deutlich minimiert.

Maßnahme 5 - Einbau der Fenster nur durch Profis

Selbst die besten Sicherheitsfenster verlieren ihre Wirkung, wenn sie falsch eingebaut werden. Schon wenige Millimeter Spiel oder eine unsaubere Verankerung im Mauerwerk können Einbrechern Hebelpunkte verschaffen. Fachbetriebe achten nicht nur auf die korrekte Montage, sondern auch auf das Zusammenspiel von Rahmen, Beschlägen und Verglasung. Nur wenn alle Komponenten präzise installiert sind, erreichen Fenster die geprüfte Widerstandsklasse. Die Polizei empfiehlt daher ausdrücklich, sicherheitsrelevante Fenster ausschließlich von qualifizierten Profis einbauen zu lassen.

Maßnahme 6 - Alarmanlage als Ergänzung

Eine Alarmanlage kann einen Einbruchsversuch nicht verhindern, aber sie kann abschrecken und den Täter unter Druck setzen. Moderne Systeme sind mit Sensoren ausgestattet, die Glasbruch oder das Öffnen eines Fensters erkennen. Sie sollten jedoch nie die alleinige Maßnahme sein. Die Polizei empfiehlt Alarmanlagen nur in Kombination mit mechanischem Schutz. Elektronik ersetzt keine stabile Basis – sie ergänzt sie lediglich.

KEINBRUCH – professionelle Beratung durch Polizeistellen

Mit der Initiative K-EINBRUCH unterstützt die Polizei bundesweit Bürgerinnen und Bürger beim Thema Einbruchschutz. Über die Website k-einbruch.de kannst du dich umfassend informieren und erhältst Zugang zu geprüften Fachfirmen in deiner Nähe. Besonders hilfreich sind die kostenlosen Angebote der kriminalpolizeilichen Beratungsstellen. Dort erklären Fachleute, welche Maßnahmen für dein Zuhause sinnvoll sind. So stellst du sicher, dass deine Investition auch wirklich Wirkung zeigt.

Einbruchschutz der Klasse RC2 – die Empfehlung der Polizei für Fenster und Türen

Die Polizei rät, bei Neuanschaffungen mindestens Fenster und Türen der Widerstandsklasse RC2 einzubauen. RC steht für „Resistance Class“ und beschreibt, wie lange ein Bauteil einem Einbruchsversuch standhält.

  • RC1: Grundsicherung gegen körperliche Gewalt wie Treten, Stoßen oder Ziehen. Kaum Schutz gegen Werkzeuggebrauch. Diese Klasse ist für Einbruchschutz nicht ausreichend. Die Polizei empfiehlt sie nicht für bewohnte Bereiche.

  • RC2: Schützt mindestens drei Minuten gegen einfache Werkzeuge wie Schraubendreher, Zange oder Keil. Für die meisten Täter reicht dieser Widerstand, um den Versuch aufzugeben. Fenster und Türen dieser Klasse müssen über Pilzkopfverriegelungen und Sicherheitsglas verfügen. RC2 gilt als Mindeststandard der Polizei.

  • RC3: Hält mindestens fünf Minuten gegen einen Täter stand, der zusätzlich ein zweites Werkzeug wie Brechstange benutzt. Der Schutz ist für besonders gefährdete Lagen sinnvoll, etwa bei frei stehenden Häusern. RC3-Fenster bieten mehr Stabilität, sind aber teurer. Sie werden in Privatgebäuden seltener verbaut.

  • RC4 - RC 6: Diese Klassen sichern gegen erfahrene Täter mit schwerem Werkzeug wie Säge, Bohrer oder Akkuschrauber. RC4 hält mindestens zehn Minuten stand, RC6 sogar bis zu 20 Minuten. Sie sind im privaten Bereich kaum üblich und werden eher für Gewerbe oder Hochsicherheitsobjekte eingesetzt.

Einbruchschutz für Fenster nachrüsten oder alte Fenster ersetzen: Das rät die Polizei

Grundsätzlich können bestimmte Bauteile wie abschließbare Fenstergriffe, Sicherheitsbeschläge oder Zusatzsicherungen nach DIN-Norm nachgerüstet werden. Diese Maßnahmen erhöhen den Schutz deutlich, besonders bei älteren Fenstern. Allerdings gilt: Die Empfehlung RC2 setzt immer ein Zusammenspiel verschiedener geprüfter Komponenten voraus – und das lässt sich nicht durch einzelne Nachrüstungen erreichen. Deshalb rät die Polizei: Wer wirklich auf Nummer sicher gehen will, sollte gleich auf komplett zertifizierte Fenster oder Türen setzen. Der Austausch ist zwar eine größere Investition, sorgt aber für einen ganzheitlichen Schutz.

Verhaltenstipps – genauso wichtig wie der mechanische Einbruchschutz selbst

Technik allein reicht nicht – dein Verhalten spielt eine ebenso große Rolle. Schon kleine Unachtsamkeiten können Einbrechern die Arbeit erleichtern.

  • Fenster niemals gekippt lassen, auch wenn du nur kurz einkaufen gehst.
  • Bei längerer Abwesenheit alle Fenster sorgfältig verschließen.
  • Prüfe regelmäßig, ob deine Fenster richtig einrasten und die Griffe fest sitzen.
  • Vermeide es, Fenster durch Möbel oder Pflanzen von außen leicht zugänglich zu machen.
Noch mehr Ratgeber Artikel findest du hier:
WIDURO gewinnt beim German Brand Award 2025